Rewe und große Verkaufsflächen waren nicht immer eine Erfolgsgeschichte.
Die starke Flagge der Rewe für Großflächen war immer “toom”.
Der erste toom-Markt wurde am 9. Juni 1970 in Friedrichsdorf von dem Unternehmer Willi Leibbrand eröffnet. 1974 beteiligte sich die Rewe-Zentrale mit 50 % an der Leibbrand Gruppe, dementsprechend wurde dann mit HL, Penny und toom deutschlandweit expandiert. Mitte der 2000er Jahre wurde die Zukunft der toom-SB-Warenhäuser in ihrer damaligen Form infrage gestellt. Im Jahre 2005 wurden die GLOBUS-SB-Warenhäuser der Kaiser+Kellermann-Gruppe übernommen und bis Ende 2007 noch in toom-Märkte umbenannt oder geschlossen. Kleinere toom SB-Warenhäuser bis zu einer Größe von 4000 m² wurden dann allerdings bis 2010 in REWE Center umgewandelt. Übrig blieben 55 große SB-Warenhäuser mit einer Gesamtverkaufsfläche von über 326.000 m². Auch diese letzten toom SB-Warenhäuser konnten die Kölner dann bis April 2014 in REWE Center um flaggen.
Die Rewe Großflächen in Österreich heißen jedoch Merkur
Merkur verfügt über 130 Märkte in ganz Österreich, ist damit Marktführer im Segment und beschäftigt rund 9500 Mitarbeiter. Seit 1996 ist Merkur Teil der Rewe International AG.
Wir haben uns immer mal wieder die Frage gestellt, warum die Rewe das erfolgreiche Konzept der österreichischen übernommenen Tochter Merkur, für große Flächen, nicht in Deutschland dupliziert. Allerdings haben wir ja durch die Rewe-Agenda 2020 unsere Antwort bekommen. Dem entsprechend soll ja das neue Rewe “Supermarktkonzept” auch für die großen Rewe-Center eine erfolgreiche Zukunft sichern.
Wir waren für euch jedoch in Österreich bei Merkur
Wir haben uns unseren Besuchsmarkt in einer ganz beschaulichen Gemeinde ausgesucht. Der Merkur in Micheldorf wird auf ca. 4000 qm Verkaufsfläche betrieben. Der kleine Ort mit knapp 5000 Einwohner verfügt offensichtlich über ein enormes Einzugsgebiet. Denn was die Macher von Merkur, hier in diesem Markt realisieren, lässt kein Auge trocken.
Frische und gute Handelsleistung bei Merkur
Eine echt tolle Obst- und Gemüseabteilung eröffnet den Betrieb, ähnlich wie in einem guten Rewe-Center.
Aber dann begann ein Feuerwerk der Frische-Spitzenleistungen:
Salate, Frische-Fertiggerichte aller Art in einer überproportionalen Platzierungsbreite, lose Backwaren auch in Bedienung, Torten und Kuchen, Frischfleisch, Käse, Wurst alles in SB und Bedienung, u.s.w. einfach echt klasse gemacht.
Der Food-Bereich mit vielen regionalen und lokalen Spezialitäten wertet das gesamte Standard-Sortiment enorm auf. Im Wein und Spirituosen Geschäft legen die Macher von Merkur nochmals ordentlich nach, hier werden fast alle großen internationalen Hersteller gehandelt.
Im hinteren Bereich des Marktes werden die klassischen Artikel und Sortimentsgruppen eines gut geführten Verbrauchermarktes angeboten. Allerdings verliert der Markt in diesem Bereich auch etwas von seinem starken ersten Eindruck. Jedoch hat uns die enorme Sortimentstiefe in diesem kleinen Ort bei Merkur schon sehr überrascht. (Oben in der Gallerie haben wir reichlich Fotos hinterlegt)
Gutes Rewe Großflächen-Konzept aus Österreich
Die Rewe verfügt mit Merkur über ein gutes Verkaufskonzept für Großflächen. Jedoch scheint diese enorme Ausrichtung, auf die Frische mit der dementsprechenden Preisgestaltung, sowie der notwendigen Personalintensität, nicht in vielen anderen Ländern flächig durchsetzbar, echt schade….
Wer von euch kennt Merkur und hat eigene Erkenntnisse? Bitte kommentiert hier oder bei Facebook, vielen Dank.
Fotos: Archiv Supermarkt-Inside