Wachstumsschub erstmals seit drei Jahren gestoppt. Globus aber weiter auf gutem Weg im operativen Geschäft.
Für die saarländische Handelsgruppe Globus sind die ganz fetten Jahre vorbei. Die hohen Wachstumszahlen aus den vergangenen Jahren sind im letzten Geschäftsjahr Juni 2023/2024) nicht mehr erreicht worden. Erstmals seit drei Jahren ist der Gesamtumsatz der Gruppe um 1,8 Prozent auf 9,64 Milliarden Euro zurück gegangen. Trotzdem kann Globus auf eine positive Ergebnisentwicklung zurück blicken. Das Ebit schließt das Geschäftsjahr 2023/2024 (1.7.23-30.6.24) mit einem EBIT (vor Sondereffekten) von 296,8 Mio. Euro (+2,4 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr ab.
Sowohl die Hypermärkte (+6 Prozent), als auch die Baumärkte (+0,5 Prozent) können ihre Umsätze operativ steigern. Rein operativ bedeutet, bereinigt um die Wechselkurseffekte und ohne den Umsatz der Tankstellen. Die Bruttoumsätze der Hypermärkte (GLOBUS Markthallen Deutschland, Hypermärkte Tschechien, Hypermärkte Russland) liegen mit 7,59 Mrd. Euro leicht unter Vorjahr (-2,3 Prozent). Operativ, d.h. ohne Effekte aus der Währungsumrechnung der ausländischen Konzerngesellschaften in Euro und ohne Tankstellenumsätze, können sie ihre Bruttoumsätze jedoch deutlich steigern (+6,0 Prozent). Besonders die Entwicklung des russischen Rubels hat das Ergebnis stark verschlechtert, da sich der Wert im Vergleich zum Euro seit Mitte 2022 fast halbiert hatte.
Operativer Gewinn auf hohem Niveau.
Trotz dem Umsatzrückgang im vergangenem Geschäftsjahr sieht das Ergebnis gut aus. Globus beziffert sein bereinigtes Ebit auf 296,8 Millionen Euro, im letzten Jahr waren es 289,9 Millionen Euro. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) bestätigte den Globus Markthallen für 2023 das stärkste Wachstum unter allen deutschen Lebensmitteleinzelhändlern inne zu haben. Auch bei der jährlichen Verbraucherstudie im Deutschen Kundenmonitor, konnten die Globus Markthallen 2024 in 45 von 49 Kategorien Platz 1, darunter in der wichtigsten Kategorie „Globalzufriedenheit“ und in der wirtschaftlichen Entwicklung, einnehmen. Fakt ist auch, dass die Saarländer bei den Großflächen kein einfaches Jahr hatte. Die Übernahme der 16 Real- Filialen brauchten zwar zweistellige Umsatzsteigerungen, aber haben die Saarländer auch an ihre Grenzen gebracht. So sind erst vor kurzer Zeit drei ehemalige Real-Häuser und ein Globus- Markt an Kaufland abgegeben worden.
Dazu sollte noch ein Markt in Neubrandenburg abgegeben werden, dies wurde jedoch vom Bundeskartellamt nicht genehmigt. Wie es im Detail hier weitergeht, ist nach jetzigem Stand noch vollkommen offen.
Über die GLOBUS Gruppe.
Das familiengeführte Unternehmen mit Sitz im saarländischen St. Wendel blickt auf eine Unternehmensgeschichte von fast 200 Jahren zurück. 1828 von Franz Bruch, dem Ur-Ur-Ur-Großvater des heutigen geschäftsführenden Gesellschafters Matthias Bruch, als Kolonialwarenhandlung gegründet, entwickelte sich das Unternehmen im Laufe der 1950er Jahre zu einem der ersten Cash- & Carry-Märkte in Deutschland. 1966 eröffnete in Homburg-Einöd der erste großflächige Verbrauchermarkt mit Selbstbedienung.
1982 folgte der erste Baumarkt in Gensingen in Angliederung an das dortige SB-Warenhaus. Den ersten „alleinstehenden“ Baumarkt eröffnete GLOBUS 1986 in Zweibrücken. Heute vereint die Unternehmens Gruppe unter ihrem Dach die GLOBUS Hypermärkte in Deutschland, Tschechien und Russland sowie die GLOBUS Baumärkte in Deutschland und Luxemburg. Die Unternehmensgruppe beschäftigt in ihren 65 Markthallen, sowie 85 Baumärkten in Deutschland. Dazu kommen noch 27 Vollsortimenter in Tschechien und Russland, sowie zwei Baumärkte in Luxemburg.