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Die Inhaberfamilie bleibt ihrer Familientradition weiterhin treu –Richtungsstreit bei Globus St. Wendel ist beendet.

Es war ein echter Paukenschlag im August letzten Jahres, als Jochen Baab mit sofortiger Wirkung sein Amt als Sprecher der Geschäftsführung an Thomas Hewer abgeben musste. Dieser Schritt erfolgt seinerzeit einvernehmlich, aber auch auf Wunsch der Unternehmerfamilie Bruch aufgrund unterschiedlicher Auffassungen in Bezug auf die Ausrichtung des Unternehmens. Baab war 2020 als Geschäftsführer-Sprecher unter anderem für die Bereiche Vertrieb national, Bauwesen/technischer Einkauf, Integration/Expansion und Unternehmensentwicklung zurück nach St. Wendel gekommen. Zuvor hatte er neun Jahre in diversen Rewe-Geschäftsführungspositionen in Köln erfolgreich gearbeitet.

Auch zum Jahresstart 23 hatte Globus zwei Top-Positionen neu besetzt. In der Konzernholding hat der langjährige Finanzchef Christian Heins die Verantwortung an einen Manager aus den eigenen Reihen übertragen. Bei Globus Markthallen übernimmt ein Fressnapf-Manager das Personalressort.

Globus will auch zukünftig Globus bleiben.

Der neue Sprecher der Geschäftsführung ist ein Befürworter der dezentralen Unternehmensstruktur bei Globus und genießt dazu das volle Vertrauen von Matthias Bruch. Sicher auch ein Grund des kurzfristigen Wechsels von Baab zu Hewer. Bruch befürwortet weiterhin die Struktur, dass den einzelnen Globus- Häusern ein hohes Maß an Eigenverantwortung und unternehmerische Freiheit bleibt. Baab hingegen war mehr dafür, eine zentralere Ausrichtung für höhere Effizienz und Synergieausschöpfungen zu haben. Fakt ist, dass Globus seiner Tradition als Gesamtunternehmen weiterhin treu bleibt. SB-Warenhäuser der Globus-Dimension benötigen am Standort eine hervorragende Leitung und demzufolge benötigen die Händler Vorort Spielraum um ein top Tagesgeschäft hinzulegen.

Auch nachvollziehbar, wenn man sich die letzten Geschäftsergebnisse anschaut. Das letzte Geschäftsjahr schloss die Gruppe mit einer Umsatzsteigerung zum Vorjahr um 13,6 Prozent auf 8,82 Milliarden  Euro (Ebit betrug 280,4 Millionen  Euro) ab. Hewer ist auch deshalb eine sehr gute Lösung, ist er doch schon fast 30 Jahre bei Globus tätig.

Viel Arbeit für den Neuen.

Hewer muss nun auch noch die Integration der ehemals 16 Real- Märkte stemmen. Auch wenn die Übernahme schon in 2021 vollzogen war, ist die komplette Integration, was die Umsätze angeht, noch nicht ganz vollzogen. Grund hierfür ist, dass das saarländische Unternehmen an den „alten“ Real- Standorten nicht so bekannt ist.

Trotz politischem Druck will der deutsche Händler seine Märkte in Russland weiter betreiben. Damit gehört der Konzern zu den wenigen deutschen Einzelhändlern in dem Land. 

Globus beschäftigt in Russland in 19 Märkten 9900 Mitarbeiter.

Das Russlandgeschäft deutscher Unternehmen steht seit Kriegsbeginn auch in der Bevölkerung besonders unter Beobachtung. Vor dem Krieg war das Russlandgeschäft für viele ein sehr großer und ertragsreicher Wachstumsmarkt. Nun ist es ein großes Problem geworden. Thomas Bruch, der Seniorchef sagte schon im letzten Jahr, dass er sich, bzw. Globus nicht mit  politischen Statements operieren will und man hoffe, dass der Krieg nicht allzu lange andauert. Alles in allem, viel Arbeit für Thomas Hewer.

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