Globus

Globus hat offensichtlich keinen Spaß mehr am Real-Deal!

Dieser Beitrag ist Teil 58 von 61 in der Serie Real-Deal

Globus bemüht sich um Schadensbegrenzung bei Real. Probleme besonders in Nordrhein-Westfalen.

Foto: Nicolas Kersten/ ehemaliger Real in Heinsberg

Die Geschichte: Der Großhandelskonzern Metro hatte im Juni 2020 nach einem zweijährigen Verkaufsprozess das SB-Warenhausunternehmen Real mit rund 270 Märkten und rund 34.000 Beschäftigten an den russischen Investor SCP verkauft. Dieser hat die Kette zerschlagen und bereits größtenteils verkauft, so dass Ende 2020 das Bundeskartellamt den Verkauf genehmigt hatte. 

Neben Kaufland und Edeka hatte auch Globus die Freigabe zur Übernahme von 24 ehemaligen Real- Standorten bekommen. Globus übernahm dann jedoch nur 16 Häuser und hatte auch große Erwartungen, dass diese erfolgreich am Markt bestehen könnten. Für jedes SB-Warenhaus wurden teilweise über 10.0 Millionen Euro für den Umbau aufgewendet. Der Einsatz großer Mengen an Fremdkapital führte zu einem Anstieg der Nettoverschuldung von 1,3 Milliarden auf 1,7 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2021/22. Mit der Übernahme der Real-Märkte in den vergangenen drei Jahren konnte Globus sein Filialnetz in Deutschland auf 65 Märkte ausbauen. Leider konnten offensichtlich nur einige der ehemaligen real-Märkte die geplanten Ziele erreichen.

Große Probleme besonders in Nordrhein- Westfalen.

Die größten Probleme scheint es wohl in den Häusern in Nordrhein-Westfalen zu geben. Die ehemaligen real Märkte in Duisburg und Bedburg sollen nun wohl auch schon wieder veräußert werden. Hier könnte Kaufland als Abnehmer eventuell in Frage kommen, jedoch gibt es dazu noch keine genaueren Details. Für Globus käme eine rasche Lösung mehr als recht, um auch die weiteren Verluste in Grenzen zu halten. Im Geschäftsjahr 2022/23 setzte die Globus Holding rund 9,82 Milliarden Euro um. Im Vergleich zum Vorjahr konnte Globus seine Umsätze um über 11 Prozent steigern. Die Globus Holding betreibt in Deutschland, Luxemburg, Tschechien und Russland SB-Warenhäuser sowie unterschiedliche Fachmärkte (insbesondere Baumärkte). Besondere negative Auswirkungen hat der immer noch anhaltende Russland- Ukraine– Krieg. Globus kann durch Sondergenehmigungen nur die Hälfte der Gewinne aus dem Russland-Geschäft nach Deutschland transferieren. Für das Jahr 2023 ist diese Summe auf etwa 25 Millionen Euro geschätzt. So ist es nur verständlich, dass die saarländische Handelskette so schnell wie möglich, einige ehemalige Real- Häuser los werden möchte. Aktuell ist von sieben Standorten die Rede.

Globus: Jeder Standort wird genau geprüft.

Foto: Supermarkt-Inside / ehemaliger Globus in Halle

Auch wenn es keine genauen Informationen seitens Globus gibt, um welche Standorte es genau geht, die abgegeben werden sollen, ist logisch, dass die Unternehmensleitung jeden der 16 Standorte nun auf seine Zukunftsfähigkeit hin, überprüft. Für die Saarländer ist es wichtig auch in Zukunft erfolgreich zu bleiben und sich von größeren Verlustfaktoren zu trennen. Erst vor wenigen Wochen konnte das Unternehmen einen großen Erfolg verbuchen. Denn: Sowohl die Globus Markthallen, als auch die Globus Baumärkte wurden beim jährlichen Kundenmonitor, der hierzulande wichtigsten Verbraucherstudie, wieder zu den beliebtesten Einkaufsstätten der deutschen Kunden und Kundinnen gewählt. 

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Fotos: Archiv Supermarkt-Inside & wie gekennzeichnet

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