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Was kommt auf den Tisch?
Was ist Essen und Trinken heute im Vergleich zu gestern? Megazentren vor den Toren der Stadt und Discounter sind vor rund 50 Jahren erstmals wie die Pilze aus dem Boden geschossen. Zuerst in großen Städten oder deren Einzugsgebieten, später immer kleinere Orte. Heute findet man Discounter in Dörfern größer 2000 Einwohner fast ausnahmslos. Der Hauptgrund für deren Entstehung war neben den großen Sortimenten hauptsächlich der Preis. Es war alles so billig und jeden Tag gab es Schnäppchen und Superschnäppchen. Das gesamte Preisniveau hat sich so langsam auf das unterste Maß herunter geschraubt. Durch das Erstarken von Aldi und Lidl wurde zwar wieder in Qualität investiert, aber an die Markenqualitäten kamen sie in der Regel nicht heran. Auch Großflächen haben investiert, insbesondere seit die Supermärkte wieder deutlich mehr Marktanteile gewinnen und den Real, Globus und Kaufländern die Kunden streitig machen.
Billig war mal Trend
Mittlerweile ist die reine Preistreiberei ein Auslaufmodell geworden. Händler, die nichts anderes kennen und ihren Kunden vermittelt haben, bekommen immer mehr Probleme. Denn gesundes und nachhaltig produziertes Essen und Trinken entwickeln sich stark. Allein die Bio Produkte haben sich im letzten Jahr drei mal so stark entwickelt, wie konventionell produziertes, nämlich + 5,5%. Bio fristet längst nicht mehr das Schattendasein, wie noch vor 10 Jahren. Der gesamte Marktanteil dieser Produktkategorie liegt mittlerweile bei rund 6%. Aber nicht nur Bio liegt im Trend. Zucker- und fettreduziertes, fleischloses, alkoholfreies, ökologisch verpacktes und regionales steht im Mittelpunkt. Rund 8 % der Bundesbürger essen heute kein Fleisch oder Wurst mehr. Einfach nur billig, billig, billig war gestern. Bewusst ernähren setzt sich immer stärker durch.
Die Industrie im Zugzwang
Als die Firma Rügenwalder vor rund 5 Jahren ihr fleischloses Fleisch auf den Markt brachte, war die Empörung unter den Fleischeinkäufern und -Verkäufern groß. Schnitzel und Burger aus Gemüse – igitt! Aber diese Spezialisten haben sich getäuscht. Rügenwalder und viele mehr haben sich mit ihren Konzepten durchgesetzt. Der Rügenwalder Mettwursthersteller produziert mittlerweile ein Drittel seines Umsatzes in vegetarisch. Und dieser Trend geht weiter. Die etwas weniger Zucker oder Salz verwendenden Maggis oder Knorrs werden noch ein viel radikaleren Wandel erleiden müssen, wenn sie jetzt nicht mächtig Gas geben. Aldi hat erst kürzlich einen Start up Wettbewerb inszeniert, um zukünftig sein Sortiment aufzufreshen. Auch werbewirksame Fernsehshows befeuern den Trend. Unsere Bitte lautet deshalb eindringlich – wartet nicht bis es zu spät ist.
Liebe Händler, treibt diese Entwicklung voran. Sie stellt eine große Chance für die Zukunft dar. Diskutiert gerne mit auf Supermarkt Inside oder unserem Facebook Account.
Bilder: Archiv Supermarkt Inside