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Geld abheben im Supermarkt immer beliebter – ganz ohne Bargeld kann es noch oftmals zu Problem kommen.
„Und bitte noch 70 Euro in bar!”. Das kennen die meisten Menschen im Supermarkt und machen auch immer mehr Gebrauch davon. Geld abheben im Supermarkt wird immer beliebter und der Vorteil ist klar.
Man spart sich den Weg zum Geldautomaten und kann sich beim Einkaufen quasi nebenbei mit Bargeld versorgen. Bis zu 200 Euro können so in der Regel in den meisten Geschäften abgehoben werden. Von Händler zu Händler ist nur der Einkaufswert unterschiedlich, ab dem der Service angeboten wird.
12,3 Milliarden Euro per Cashback…
Zahlten die Märkte im Jahr 2019 etwa 2,23 Milliarden Euro an die Kunden und Kundinnen aus, waren es 2023 schon mehr als 12,3 Milliarden. Zu dem Ergebnis kam jetzt eine Studie des Handelsforschungsinstituts EHI. Die meisten Anbieter des „Geldservices“ sind Händler wie Rewe, Edeka, Kaufland, Drogerien, wie dm und Rossmann, wie auch Baumärkte. Das kostet dem Handel auch Geld, pro Geldtransaktion sind zwischen 0,1 und 0,2 Prozent des ausgezahlten Geldbetrages fällig. Allein im Jahr 2023 hatten die Händler somit Gebühren von 17,23 Millionen Euro an die Bänken abführen müssen, Ein Plus zum Vorjahr von 25,7 Prozent. Auch für das laufende Jahr ist mit einer Steigerung zu rechnen.
Nicht genug Bargeld in den Kassen der Geschäfte.
Wenn weiterhin immer mehr Kunden und Kundinnen Geld abheben und gleichzeitig immer weniger mit Bargeld zahlen, kann es auch mittelfristig zu Problemen in einigen Fällen kommen. Der Anteil des Bargelds am Gesamtumsatz ging 2023 um zwei Prozentpunkte auf 35,5 Prozent zurück ( Daten vom Eurohandelsinstitut EHI). Der Umsatz bei der Bezahlung mit Karte legte derweil auf 61,8 Prozent beziehungsweise 300 Milliarden Euro zu. Laut EHI ist die kritische Grenze erreicht, wenn der Barumsatz unter 25 Prozent rutscht. Dann müssten manche Firmen sogar Bargeld zukaufen.
Laut der Studie zahlten die Händler ca. 13,3 Prozent ihres vereinnahmten Bargeldes am Gesamtumsatz wieder an ihre Kundschaft aus. Ein Grund, dass immer Menschen sich im Supermarkt mit Bargeld versorgen, könnte auch daran liegen, dass es immer weniger Geldautomaten gibt. Während sich die Anzahl der Geldautomaten in Deutschland im Jahr 2018 noch auf etwa 59 000 belief, waren im Jahr 2021 noch etwas über 55 000 Automaten verfügbar. Die Anzahl an Bankstellen ging im gleichen Zeitraum von knapp 30 000 auf etwa 23 000 zurück und hat sich im Vergleich zum Jahr 2006 sogar halbiert, wie die Zahlen der Deutschen Bundesbank aussagen. Die Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken haben das größte Filialnetz und somit auch die meisten Geldautomaten für ihre Kundinnen und Kunden. Es gibt 22 000 Automaten mit dem roten „S“ und 15 500 Automaten mit dem blau-orangefarbenen Logo der VR-Banken.
Warum immer weniger Geldautomaten?
Das es immer weniger Geldautomaten in Deutschland gibt, hat auch nachvollziehbare Gründe. Zum einen liegt es auch an der zunehmenden Digitalisierung. Immer mehr Menschen nutzen das Online-Banking sowie Mobile-Banking und gehen nicht mehr vor Ort ihre Bankgeschäfte erledigen. Das führt dazu, dass die Banken und Sparkassen mehr und mehr Filialen und Selbstbedienungsstandorte schließen. Ein weiterer Grund kann auch daran liegen, dass es in den letzten Jahren vermehrt Geldautomatensprengungen gab. Allein in 2022 gab es 500 Sprengungen. Ein Anstieg von über 100 zum Vorjahr.
Banken und Sparkassen prüfen daher jeden Standort und bestimmen das jeweilige Risiko für eine Sprengung. Anschließend wird entschieden, ob der Automat abgebaut wird oder weitere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, wie z.B. kein Zugang zum Geldautomaten in der Nacht, der Einsatz von Klebstoff oder der Bau von Stahlpavillons.
Dazu kommt, dass ein Geldautomat für die Kreditinstitute zusätzliche Kosten und einen erhöhten Aufwand bedeutet. Er muss regelmäßig mit Bargeld befüllt werden, inklusive Geldtransport und Sicherheitsvorkehrungen. So rechnet sich der Automat für die Bank bzw. den Betreiber nur, wenn er auch tausende Male im Monat genutzt wird.
Und wie schon erwähnt:
Immer mehr Menschen nutzen die Bargeldversorgung über ihren Einkaufsort und besonders gerne im Supermarkt, die Banken freuts.
Was haltet ihr von diesem spannenden Thema? Bitte schreibt uns indes eure Meinung auf Supermarkt Inside.
Bilder: Archiv Supermarkt-Inside / Beitragsbild von Norma