Ein moderner, heller Supermarkt und dann an der Kasse das große Grauen, Ekelpakete!
Fast alle deutschen Lebensmittel-Händler verkaufen die Tabakwaren im Kassenbereich. Unser Rewe-Markt, in dem wir gerne einkaufen, steht für fast alle. Auch hier sind die Ekelpakete gut sichtbar.
Da bereits vor Jahren eine Kampangne gegen das Rauchen vom Bundesministerium für Gesundheit entschieden wurde, sind alle in Deutschland zu kaufenden Tabakprodukte mit ekeligen Bildern und Warnhinweisen versehen. Das diese eine abschreckende Wirkung haben könnten, wollen wir nicht bestreiten. Allerdings kommt es in den Kassenbereichen immer wieder zu unschönen Dialogen.
„EKELPAKETE“
Dialog an der Kasse….
„Was hat der Mann am Fuß“, fragt das Kind. Die Mutter, eher kurz angebunden: „Guck da nicht hin…“ Bei „unserem“ REWE haben sie die Kassen erneuert. Die Kassiererinnenund Kassierer tragen nun Headsets. Die Zigaretten sind in einer Art Riesen-Automat. Nur Zigarillos, Dreh-Tabak, Blättchen und all dieser Kram liegen offen in einem Drahtregal. Mit Bildern auf den Verpackungen, da muss man schon ein in aktiver Selbstzerstörung langgeübter Zyniker sein, um keinen Ekel zu empfinden. Bei einem Fuß ist der Zeh mehr oder minder weggefault…
Jetzt entspinnt sich an der Kasse ein Dialog. Warum müssen wir – Kinder, Nichtraucher – eigentlich diese Bilder sehen? Nicht falsch verstehen: Hier geht es nicht um das ohnehin meist vergebliche Bemühen, Raucher zu bekehren. Hier geht es schlicht um das eigene ästhetische Empfinden (und bei einem Kind vielleicht um den einen oder anderen Alptraum). Die Kassiererin gibt die Frage per Headset weiter. Von der Filialleitung heißt es, es gebe extra eine Kasse ohne Süßkram. Und auch eine Kasse ohne Tabak-Kram. Allerdings seien beide gerade nicht geöffnet…
Wir fragen, ob man nicht auch für diese Produkte eine bessere Lösung finden könne. Die Kassiererin spricht in ihr Mikro. Dann hört sie zu. Gaaaanz lange hört sie zu. Und sagt sie zu uns: „Wir geben die Anfrage weiter…“ Ah, okay. Danke.
Nicht-Raucher-Initiative klagt jetzt gegen Edeka
In München ist die Initiative “Pro Rauchfrei” intensiv gegen Edeka-Filialisten vorgegangen. Demzufolge wurde vor dem Oberlandesgericht München der Sachverhalt behandelt. Jedoch wurde die Klage fallen gelassen.
Der Hintergrund war, aus Sicht von “Pro Rauchfrei”, müssen die Supermarktbetreiber es unterlassen Zigarettenschachteln per sogenanntem Ausgabeautomaten an der Kasse auszugeben. Auf dem Display des Automaten sind nämlich keine sogenannten Ekelfotos angebracht, die Raucher abschrecken sollen. Laut Position der Nichtraucher-Aktivisten ist das ein Verstoß gegen die Tabak-Erzeugnis-Verordnung. Diese Auseinandersetzung geht nun in die nächsten Instanzen. Der Bundesgerichtshof legt den Ekelbilder-Fall nun dem Europäischen Gerichtshof vor, um die Frage der verdeckten Ekelfotos zu klären.
Wie sind eure Erfahrungen mit diesem Thema? Sollen auch auf den Zigaretten-Ausgabeautomaten diese Ekelfotos abgebildet werden? Bitte kommentiert hier oder bei uns auf Facebook.
Fotos: Archiv Supermarkt-Inside