Eigenmarken

Eigenmarken auf dem Vormarsch

Dieser Beitrag ist Teil 11 von 21 in der Serie Eigenmarken

Handelsmarken gewinnen spürbar Marktanteile und sind auf dem Vormarsch.

Sicher ist es keine große Überraschung, dass Handelsmarken immer beliebter sind und aktuell häufiger im Einkaufswagen der Verbraucher landen. Hohe Inflationsquoten und steigende Preise bei vielen Topmarken lassen die Konsumenten verstärkt zu Eigenmarken der großen Lebensmittelhändler greifen.

Mittlerweile sind Handelsmarken wie „Ja“ von Rewe oder „Gut & Günstig“ der Edeka den meisten Verbrauchern gut bekannt. Laut einer repräsentativen Umfrage  „Handelsmarkenmonitor 2022“ sehen 65 Prozent der Befragten die Eigenmarken qualitativ gleichwertig mit den Markenartikeln. 68 Prozent geben sogar an, mit Handelsmarken beim Einkauf Geld sparen zu können.

Was vor vielen Jahren mit nur wenigen Artikeln billiger No-Name-Produkte begann, hat sich mittlerweile zu einer ganzen Produktwelt entwickelt. Neben den preisgünstigen Einstiegsmarken wie «Ja» von Rewe oder «Gut & Günstig» von Edeka, mit denen die Supermarktketten den Discountern Paroli bieten wollen, gibt es mittlerweile auch viele Eigenmarken-Angebote für höhere Ansprüche. Besonders Bio- oder Veganprodukte und auch Premiumartikel für Feinschmecker liegen voll im Trend.

Ein „hartes“ Brot für alle Markenartikler, hatten sich doch die Verbraucher in der Corona- Pandemie, wegen geschlossener Restaurants oder abgesagter Urlaubsreisen, wieder mehr zu Hause gegönnt. Das heißt, es wurde mehr zu hochwertigen Lebensmitteln gegriffen.

Auch in Europa sind Handelsmarken beliebt.

 

Laut einer neuen Studie des PLMA International Council greifen auch die Europäer Verstärkt zu Handelsmarken. Zu den wichtigsten Erkenntnissen der Studie gehört, dass Handelsmarken heute beliebter sind denn je und immerhin gaben drei von zehn Befragten an, dass sie heute mehr Handelsmarken kaufen als vor der Corona- Pandemie. Auch sehen die Wachstumsaussichten sehr gut aus. Vier von zehn Befragten gaben an, dass sie in den nächsten zwei Jahren voraussichtlich mehr Eigenmarken kaufen werden als jetzt.

Die Private Label Manufacturers Association (PLMA) wurde 1979 als gemeinnützige Organisation gegründet. Sie repräsentiert mehr als 3.500 Mitgliedsunternehmen rund um den Globus und ist die einzige Organisation ihrer Art. Zur Produktpalette dieser Unternehmen gehören Lebensmittel, Getränke, Snacks, Gesundheits- und Schönheitsprodukte, Haushalts- und Küchenartikel, Heimwerkerartikel sowie Privat- und Freizeitprodukte. Manche Hersteller sind ausschließlich auf Handelsmarken spezialisiert. Andere sind bekannte Markenproduzenten, die auch Handelsmarken herstellen. In der Online- Umfrage im April diesen Jahres wurden 50 Fragen an 6500 Teilnehmer und Teilnehmerinnen auch acht verschiedenen Ländern gestellt. Dazu gehörten neben Deutschland, auch Frankreich, Italien, Spanien, Niederlande, Polen, Schweden und Großbritannien.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick….

 – 60% der Befragten hielten Eigenmarken für gleichwertig mit den Herstellermarken.

 – 22% bewerteten Handelsmarken sogar positiver als die Herstellermarken.

 – 17% haben mehr Vertrauen betreff der Qualität und den Wert bei den Handelsmarken, als vor der Pandemie.

 – Gute Bewertungen in der Qualität auch in den Kategorien Toiletten- und Küchenpapier (51%), Frischeprodukte (47%), haltbare Lebensmittel (43%), Getränke (40%), Kosmetika (27%), Tiefkühlkost (42%) und Reinigungsmittel (43%).

Der Preis von Produkten ist wichtiger als vor der Pandemie

Fakt ist, dass mehr als die Hälfte aller Befragten sagten, dass der Preis von Produkten für sie jetzt wichtiger ist als vor der Pandemie, was ebenfalls für eine gute Zukunft der Handelsmarken spricht. Auch interessant die Aussage von 20% der Befragten, sich ohne zu überlegen, für eine Eigenmarke eines Supermarktes entscheiden würden. Gut jeder zweite Befragte sieht deshalb den Wechsel zur Handelsmarke als ein gutes Mittel, um beim Einkauf Geld zu sparen. Für die Lebensmittelhändler gilt es nun, die Eigen- und Handelsmarken weiterhin auch in den Platzierungen auffälliger zu gestalten, um mit dem Wettbewerb mithalten zu können.

 

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