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Edeka startet im Online-Handel durch.

Dieser Beitrag ist Teil 8 von 84 in der Serie E-Commerce

Fitnessprogramm für Bringmeister!

Mit der Gewinnung des Top-Fachmannes Dominique Locher sucht Edeka nach der Erfolgsspur im Online-Handel für seinen Lieferdienst Bringmeister.  Locher soll der ehemaligen Tengelmann-Tochter den Weg in die Gewinnzone weisen. Dass er das kann, hat der 48-jährige Schweizer bei der Migros-Tochter LeShop hinlänglich bewiesen. In den letzten vier Jahren hat er den Online-Lebensmittelhandel erfolgreich als CEO geführt. “Wir haben bewiesen,” so Locher, “dass sich Online-Lebensmittelhandel mit absolutem Fokus auf den Kunden erfolgreich betreiben lässt.”

Erstes Ziel: Vermeidung von Verlusten

Für Edeka-Vorstandschef Markus Moser hat dies oberste Priorität. Sein Ziel ist es nicht, Bringmeister in immer mehr Städten einzuführen. Das soll erst passieren, wenn der Online-Lieferdienst in seinen beiden momentanen Wirkungsfeldern München und Berlin schwarze Zahlen schreibt. Dort wird jedoch kräftig investiert und auch experimentiert. So hat die Edeka-Tochter erst kürzlich in Olching ein 6000 qm großes, hochmodernes neues E-Commerce-Lager eröffnet. Jetzt kann der Lebensmittel-Onlineanbieter auch in der bayerischen Hauptstadt mit einem Ein-Stunden-Zeitfenster bei der Lieferung um Kunden werben. In Berlin ist dieser Service bereits etabliert. Damit fightet man auf Augenhöhe mit Amazon. Das können wenige.

Stratege und Zukunftsdenker

Zu gerne hätte Edeka den Schweizer Strategen Dominique Locher wohl fest an sich gebunden. Doch der hatte daran kein Interesse. Vielmehr sieht er sich als strategischer Ratgeber des Vorstandes, eine Position, die sich ohne Anstellungsvertrag sicher freier und selbstbewusster gestalten lässt und in der er auch beim russischen Online-Handel Ozon.ru agiert. Das Betätigungsfeld dabei ist riesengroß. Denn an allen Stellschrauben muss momentan noch gleichzeitig gedreht werden, um den Lebensmittel-Onlinehandel zum Erfolgsmodell werden zu lassen. Sortiment, Gebühren und Auslastung der Lieferflotte stehen dabei genauso im Fokus, wie Prozesse und Warenkörbe.

Hat Edeka im Online-Handel den langen Atem?

Das da manchem im Online-Geschäft vielleicht zu schnell die Luft ausgeht, zeigt das Beispiel Kaufland, wo der Vorstandsvorsitzende Patrick Kaudewitz erst kürzlich den Stecker gezogen hat. Wo die Neckarsulmer keine Chance sehen, in die Gewinnzone zu kommen, schaut Edeka mutig über den Tellerrand. Wenn sie das wirklich wollen, haben sie mit Dominique Locher wahrscheinlich auf den Richtigen gesetzt. Denn der denkt schon einen Schritt weiter und intensiv über die Vernetzung aller Verkaufskanäle nach. Das wird sicher Diskussionen in der Zentrale geben. Denn bisher setzt man bei Bringmeister auf eine reine E-Commerce-Lösung ohne Bindung an die Edeka-Läden und Kaufleute.

 

Wer von euch hat schon Erfahrung mit E-Food bei Edeka? Kommentiert bitte hier…

 

Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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