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E-Food-Umsätze in Russland explodieren

Dieser Beitrag ist Teil 2 von 4 in der Serie Schnell-Lieferdienste

In Russland ist der Online-Lebensmittel der Treiber der Branche

 

Die E-Food-Umsätze in Russland sind durch die Decke gegangen. Landesweit sind sie um 360 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro gestiegen. An der Spitze steht zwar weiterhin der etablierte Marktführer X5 Retail Group. Doch mehrere junge Unternehmen haben den Schwung des letzten Jahres für einen raschen Aufstieg genutzt. Der Wachstumskönig ist Sbermarket. Das Unternehmen konnte seinen Marktanteil im vergangenen Jahr von 3,7 Prozent auf 11,2 Prozent ausweiten. Damit liegt der Pure Player nur noch 1,4 Prozent hinter der X5 Retail Group. Das Erfolgsrezept ist das Pick-and-Delivery Geschäftsmodell. Dadurch brauchen sie in neuen Städten kein eigenes Warenlager und können das Expansionstempo enorm anziehen. Darin liegt ein klarer Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Um noch erfolgreicher zu werden, möchte Sbermarket noch schneller werden. Aus Supermärkten möchte man in 20 Minuten liefern. Aus SB-Warenhäusern in 60 Minuten.

Schnell-Lieferdienst expandiert auch ins Ausland

Wenn es in Russland um erfolgreiche Unternehmen geht, ist der Staat in den meisten Fällen nicht weit weg. So auch hier. Sbermarket ist Teil der halbstaatlichen Sber, dem größten Finanzinstitut Russlands. Auch der Expresslieferdienst Samokat gehört zum Konzern. Das Unternehmen ist ebenfalls ein Shootingstar der Szene. Im vergangenen Jahr konnte es seinen Marktanteil von 0,9 Prozent auf 5,8 Prozent steigern. Sie liefern bereits aus 400 Dark Stores in 16 Großstädten in Russland. Im Sortiment hat der Express-Lieferdienst 5 000 Artikel, die über alle Food-Warengruppen hinweg gehen. Wenn man im Umkreis von 1,5 km um einen Dark Store wohnt, beträgt die Lieferzeit 15 Minuten. Ansonsten 30 Minuten. Mit so einem breiten Sortiment und so schnellen Lieferzeiten punktet man natürlich bei den Kunden. Auch deshalb wagt Samokat nun die Expansion. Unter dem Namen Bike versucht das Unternehmen ab diesem Jahr in den USA Fuß zu fassen.

 

Deutsche Unternehmen mischen auch in Russland mit

Bei den unglaublichen Wachstumszahlen ist es verständlich, dass auch deutsche Händler ein Stück vom Kuchen abhaben möchten. Metro C + C kooperiert mit zehn Lieferdiensten in ganz Russland. Unter anderem unterstützen sie auch Sbermarket. Zudem lockt Metro die Kunden mit einem Click & Collect-Abholservice. Auch Globus mischt mit. Allein im vergangenen Jahr konnte der Onlineumsatz verdoppelt werden. Mit einem eigenen Online-Shop und mit Click & Collect-Abholung möchte man noch mehr Kunden gewinnen. Außerdem kooperiert Globus mit einigen Lieferdiensten. Aufgrund der schnellen Expansion ist der Online-Lebensmittelhandel jedoch noch nicht gewinnbringend. Viel Tempo herrscht auf dem russischen Markt. Mit Spannung verfolgen wir die weiteren Entwicklungen.

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Bilder: Archiv Supermarkt Inside

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