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E- Food-Händler unter starkem Druck – die ersten Unternehmen setzen den Rotstift bei Abholstationen an.
Durch die Digitalisierung und der Corona-Pandemie entwickelten sich im gesamten Einzelhandel auch neue Verkaufsformen. Eine davon ist Click & Collect. Doch nach Ende der Pandemie und der wieder normaleren Einkaufsgewohnheiten der Menschen, ist der Druck auf alle E-Food- Händler groß geworden. Dazu kommen noch die aktuellen steigenden Kosten bei Energie und Lebensmitteln, so dass die Kunden und Kundinnen preissensibler sind, als noch zu „Corona- Zeiten“.
Viele Unternehmen überprüfen aktuell ihre Click & Collect- Systeme oder haben bereits den „Rotstift“ deutlich angesetzt. Auch der Konzernriese Walmart, der mit Abstand die Nummer Eins bei seinen ca. 4.500 Abholstationen weltweit ist, hat erst vor einigen Monaten seine letzten beiden Abholstationen geschlossen, die nicht direkt in einem Markt integriert waren. Noch drastischer sieht es bei Auchan und Carrefour aus Frankreich aus. Beide Unternehmen haben ihre sogenannten „Fußgänger- Abholstationen“ in den Innenstädten erst einmal gestoppt. Ähnliche ist auch von Globus zu hören. Das Warenhausunternehmen Globus St. Wendel arbeitet aktuell an einer neuen Ausrichtung für seinen E- Commerce. Auch soll sich einiges im Liefergeschäft bald ändern. Im Zuge der Neuausrichtung sind bereits ein Drittel der Click & Collect- Stationen geschlossen. Auch sollen nicht alle neuen Standorte automatisch in Zukunft eine Abholstation bekommen. Das Unternehmen prüft immer sehr genau, wo sich welcher Service lohnt bzw. auch rechnet.
REWE in Europa die Nummer Eins.
Die REWE– Group betreibt bereits seit ca. sechs Jahren das Click & Collect- Business mit insgesamt großem Erfolg. Die aktuell 1.700 Abholstationen sorgen bereits für mehr als die Hälfte des Online- Umsatzes, der bei ca. einer Milliarde Euro liegt. So liegt REWE in Europa sogar an erster Stelle. E-Food Pionier Tesco bietet aktuell nur in 400 Märkten Click & Collect an. Tesco baut zukünftig mehr auf seinen neuen Schnelllieferdienst Whoosh. Mit diesem Schnell-Lieferdienst wurden bereits die für Anfang 2023 gesetzten Ziele übertroffen. Nun plant Großbritanniens Top-Händler die weitere Expansion mit dem vor zwei Jahren gestarteten Service.
Auch wenn das E- Food– Geschäft bei REWE erfolgreich verläuft, gibt es auch immer wieder kritische Stimmen. Vor allem darüber, dass die durch die Zentrale festgelegte Grundgebühr je Abholung von 2 Euro nicht kostendeckend ist. Argument dazu ist, dass eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter im Durchschnitt ca. 30 Minuten mit einer Bestellung zu tun hat. Bei der Steigerung des Mindestlohnes rechnet sich die Gebühr überhaupt nicht mehr, geschweige denn, wenn der Mindestlohn, wie von der Bundesregierung vorgesehen in 2024 nochmals ansteigt. Das ist auch der Grund, warum bereits einige Kaufleute die kommissionierten Bestellungen von täglich 25, auf 10 heruntergesetzt haben.
Eine weitere Lösung, um kostendeckender zu arbeiten, kann das Beispiel vom belgischen Marktführer Colruyt sein. Dieser hatte erst im Frühjahr seine Abholgebühren für die Tage Montag vormittags, Freitags und Samstagmorgen von 5,95 Euro auf 6,95 Euro erhöht.
Es bleibt abzuwarten, wie Kunden und Kundinnen auch in anderen Unternehmen reagieren, wenn Gebühren höher angesetzt sind. Fakt ist sicherlich, dass Click & Collect in bestimmten Regionen sinnvoll ist und als zusätzlicher Service Vorteile bringen kann, solange es sich für den Handel betriebswirtschaftlich rechnet.
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