Drogeriemärkte

Drogerie Müller mit Problemen in der Schweiz

Dieser Beitrag ist Teil 46 von 46 in der Serie Drogeriemärkte

Müller mit Problemen durch Übernahme von Franz Carl Weber. Verschwindet der Spielwarenhändler bald völlig in der Schweiz?

Drogerie- Riese Müller hatte  im Sommer 2023 seinerzeit die 22 Filialen vom Spielwarenhändler Franz Carl Weber (FCW) übernommen. Doch seit dem Kauf gibt es nur Probleme und von den bisherigen 22 Geschäften sind nur noch zehn mit dem bekannten Schaukelpferd- Logoi vorhanden. Neun Filialen wurden geschlossen und die restlichen drei auf Müller umgerüstet. Um im Nachbarland den Druck zu verringern, will Müller hier entgegensteuern und mit einem Investitionsvolumen von 30 Millionen Euro neun neue Müller- Filialen zu eröffnen, sowie Erweiterungen von vier Geschäften.

Die neuen Geschäfte plant Müller in den erstklassigen Lagen von Wittenbach, Urdorf (EKZ Spitzacker), Zürich Wiedikon, Winterthur, Matran, Aarau, Conthey, Romanel-sur-Lausanne und Affoltern am Albis zu eröffnen. Dies ist ein Novum, hatte der Drogeriehändler noch nie so viele Standorte innerhalb eines Jahres in einem Land eröffnet. Aktuell betreibt das Unternehmen 89 Müller- Geschäfte in der Schweiz. Nun geht das Gerücht die Runde, dass der 1881 gegründete Spielwarenhändler bald völlig aus der Handelslandschaft verschwindet. Hier gab es dazu die Aussage seitens Müller, dass die Marke auch über5 das Jahr 2026 innerhalb des Drogeriekonzerns bestehen bleiben wird.

Kaum Freude für Müller seit der Übernahme von FCW.

Müller hatte seinerzeit die Filialen von FCW wohl nur für einen einstelligen bis kleinen Zweistelligen Millionenbetrag übernommen. Trotz dieses geringem Kaufpreises hatte Müller bisher kaum Freude an der Übernahme. Lediglich im Dezember  konnte man schwarze zahlen vermelden, ansonsten  sahen die Bilanzen eher negativ aus. Dies liegt u.a. daran, dass viele Geschäfte des Spielwarenhändlers sehr verwinkelt und wenig flächenproduktiv sind. Für das Cashflow- orientierte Drogerieunternehmen ein auf Dauer nicht hinnehmbares Szenario.

In der Schweiz kamen die ersten Schließungen und weitere Veränderungen nicht sehr gut an. Auch dass anscheinend Bezüge von langjährigen Mitarbeitenden gekürzt wurden, stieß auf wenig oder keine positive Resonanz. Dies ist jedoch von Müller klar widersprochen worden. Insgesamt ist die Diskussion in der Schweiz aktuell kein guter Zeitpunkt, da sich das Unternehmen vorrangig bei seinen Expansionsvorhaben auf Osteuropa und Spanien konzentrieren wollten. Zu der Unruhe kommen dann auch noch die Markteintritte von Rossmann (erste Filiale im Dezember) und Action ( hier sind erste Filialen für 2025 bereits in der Planung) in der Schweiz. Auch wenn Müller sich nicht als Nonfood– Händler oder „nur“ Drogerie versteht,  wird der Druck in der Schweiz bald noch größer sein.

Müller seit 20 Jahren in der Schweiz.

Müller’s Markteintritt in der Schweiz startete im Jahr 2004. Der Umsatz beträgt schätzungsweise 450 Millionen Euro und damit ist das Nachbarland die größte Auslandsgesellschaft des Drogerieriesen. Mit rund 190.000 Artikeln, die überwiegend aus Deutschland importiert und umdeklariert sind, bietet Müller hier eine große Produktauswahl, darunter rund 11.000 Artikel, die speziell für den Schweizer Markt erhältlich sind. Zudem ist das Unternehmen seit 20 Jahren im Bereich der OTC-Produkte (Over-the-Counter) aktiv und bleibt damit der einzige Handelskonzern in der Schweiz, der neben Drogerie-, Spielwaren- und Parfümerieprodukten auch ein OTC-Sortiment führt immerhin trägt die Schweiz mit fast 10 Prozent des Gesamtumsatzes zum Erfolg bei, so dass weitere Expansionspläne nachvollziehbar sind.

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Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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