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Discounter entdecken die Kleinflächen neu.

Dieser Beitrag ist Teil 71 von 82 in der Serie Discounter

Aldi, Lidl und co. intensivieren die Expansion in Ballungsgebieten mit Kleinflächenkonzepten.

Foto: Aldi Süd

Einige Discounter setzen aktuell wieder verstärkt auf kleinere Märkte in den Oberzentren. Der Grund liegt auf der Hand: Man will damit näher an die Kundinnen und Kunden, die in Ballungsräumen wohnen, rücken. Dafür sollen speziell auf die Standorte zugeschnittene Sortiment die Menschen mehr anlocken. Kleinflächen galten lange als unattraktiv, weil es als besonders problematisch galt, große Sortimente in kleinen Flächen unter zu bringen. Nun ist das Thema Kundennähe wieder wichtiger, als die Ideale Verkaufsfläche mit einem großen Sortiment, zu finden. Ebenso werden die idealen Grundstücke für einen modernen neuen großen Discounter immer seltener.

Besonders Ketten wie Penny, Norma oder Netto betreiben noch viele Filialen unter 600 Quadratmetern Verkaufsfläche. Auch Tegut (klassischer Nahversorger) aus Fulda hatte bereits in 2021 ein neues Kleinflächenkonzept ins Leben gerufen. Hier war das Ziel, den Menschen einfache Einkaufslösungen zu bieten, die jedoch auch  schnell und qualitativ hochwertig einkaufen wollen. Die Lösung hieß dann Quartier, die jedoch vorrangig an Bahnhöfen, Flughäfen und in Fußgängerzonen vor Ort sind. Auch ist das Sortiment hauptsächlich auf verzehrfertige Produkte und Getränke zum Sofortmitnehmen ausgerichtet.

Künstliche Intelligenz (KI) sucht auch beim Discounter das passende Sortiment aus.

Um das oft grössere Sortiment auf die kleineren Flächen anzupassen, nutzt beispielsweise Rewe– Tochter Penny mittlerweile Künstliche Intelligenz (KI). Das Programm stellt dann ein ideales Sortiment für die Verkaufsfläche zusammen. Dabei berücksichtigt KI auch die Kaufkraft am Standort, die aktuelle Wettbewerbssituation, wie auch die Altersstruktur in der Region. Verschiedene Tests haben offenbar ergeben, dass die Reduzierung der Artikelanzahl keine negativen Auswirkungen hat. Dieses Konzept soll nun von Penny weiter forciert und entwickelt werden. Ziel ist es, dass die meisten Filialen auf das neue Markthallen– Format umgestellt werden. Besonders bei den etwas komplizierteren Standorten soll KI noch mehr Informationen liefern. Bisher war in den Tests das Ergebnis, dass die Kunden und Kundinnen eine reduzierte Artikelauswahl kaum wahrgenommen haben.

Auch Mitbewerber ALDI  Nord will näher an seine Kunden und Kundinnen kommen und damit seine Expansion bei kleinen Filialen, voran treiben. ALDI hat bereits mehrere kleine Geschäfte im Raum Berlin eröffnet. Das positivste Beispiel dafür liegt in Berlin, direkt am Checkpoint Charlie. Hierfür hatte ALDI ein spezielles Softwaretool eingesetzt. Das Sortiment von 1700 Artikeln, ist gegenüber Penny oder auch Netto um mehr als 30 Prozent kleiner, so dass nur wenig Abstriche im Sortiment gemacht werden müssen. Wenn Artikel nicht im Sortiment sind, betrifft es mehr Nonfood- Produkte.

Netto hat bereits gute Erfahrungen mit Kleinflächenkonzepten…

Auch Netto hat bereits gute Erfahrungen mit Kleinflächenkonzepten gemacht und betreibt noch ca. 300 Geschäfte mit bis zu ca. 600 Quadratmetern Verkaufsfläche. Hier trägt der Vertrieb die Verantwortung für die Sortimentsgestaltung. Die Zukunft könnte dann sein, dass die Discounter noch verstärkter als bisher, in den städtischen Gebieten mehr auf den kleineren und traditionellen Einzelhandel setzen wollen.  Auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz wird sich im Einzelhandel immer mehr durchsetzen. Besonders bei der Beschaffung von Daten und Analysen zu Themen wie Kundenerfahrung, Logistik oder auch Sortiments Erstellungen.

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Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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