Praxis-Tipps

Die Zeiten werden auch für die selbständigen Händler härter…

Dieser Beitrag ist Teil 47 von 118 in der Serie Basics des LEH

Aller Händler die “jetzt” weniger als + 8% zum Vorjahr machen, liegen eigentlich im Vergleich zu 2021 im Minus, eine dementsprechende Teuerungsrate treibt die Preise nach oben!

Die deutschen selbständigen Händler im LEH gehen schweren Zeiten entgegen. Viele Konsumenten greifen nicht mehr so tief in das Portemonnaie, was aufgrund der extremen Preissteigerungen bei vielen Lebensmitteln und auch bei anderen Haushaltskosten nicht verwunderlich ist. Konnten in der Corona- Zeit von ca. April 2020 bis Ende 2021 zweistellige Umsatzsprünge nach oben registriert werden, stagniert der Umsatz trotz aktueller hoher Inflationsrate bereits jetzt.

Alle sind betroffen….

Dies merken jetzt besonders die selbständigen Kaufleute von Rewe und Edeka, da sich viele Kunden beim Kauf von Lebensmitteln immer mehr den Discountern zugewandt haben. Ein gegenläufiger Trend zur Corona-Zeit! Dazu kommt, dass die Teuerungsrate für Lebensmittel im April 2022 zum Beispiel bei 8,6 Prozent lag, sogar höher als die Inflationsrate im selben Monat von 7,4 Prozent. Auch ein Grund, dass viele Kunden in die Discounter gehen, weil hier oft noch die Meinung besteht, dass diese grundsätzlich billiger sind, als der „normale“ Supermarkt.

Wie sieht es nun bei den Selbständigen aus?

Überdurchschnittlich positiv hat sich das Geschäft der selbständigen Rewe-Kaufleute in Deutschland entwickelt. Den Geschäftszahlen zufolge erreichten sie nach einem sehr gutem Umsatzzuwachs von 20,5 % im Jahr 2020,nochmals ein Plus von 4,8 % im zurückliegenden Geschäftsjahr 2021 . Sehr stark war hier unter anderem die Entwicklung des Convenience-Geschäfts von Lekkerland, das sich sehr positiv entwickelt. Bei der Edeka sieht es so aus, dass auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie sich das genossenschaftliche Modell des von selbstständigen Kaufleuten geführten Einzelhandels bewährt hat.

3.500 selbständigen Kaufleute der Edeka erwirtschafteten im Jahr 2021 Umsätze in Höhe von insgesamt 34,7 Milliarden Euro…

Die rund 3.500 selbständigen Kaufleute im Edeka -Verbund erwirtschafteten im Jahr 2021 Umsätze in Höhe von insgesamt 34,7 Milliarden Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 4,7 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Jahr  2020. Insgesamt steigerte der Edeka -Verbund sein Umsatzvolumen vergangenes Jahr um 2,9 Prozent. Demzufolge auf nunmehr 62,7 Milliarden Euro. Aktuell wird der Jahresbeginn 2022 wie bei allen anderen Wettbewerbern auch, überschattet vom Kriegsgeschehen in der Ukraine. Hinzu kommt die weiter steigende Inflation in Deutschland. Insgesamt bedeutet das, das die Rewe mit ca. 1800 selbständigen Kaufleuten und die Edeka mit 3500 Händlern einen Umsatz von insgesamt 60 Milliarden Euro erwirtschaftet haben. Eine stolze Summe, die es in 2022 zu erreichen gilt.

Interessant dabei ist, dass die TOP 15 der Selbständigen bei der Rewe und Edeka ca. 3,8 Milliarden Euro an Umsatz generiert hatten.

Hier haben die Kunden besonders in der „harten“ Zeit der Corona- Pandemie die regionalen Geschäfte intensiv besucht. Aus diesem Trend entstand auch das enorme Umsatzwachstum der Genossen. Aufgrund der aktuellen Situation von Preissteigerungen, Inflation und auch den kommenden Mindestlohnanforderungen, wird es sicher ein sehr herausforderndes Jahr für alle selbständigen Kaufleute. Spannen und Margen gehen zurück, wobei Energiekosten, Lohnkosten, wie auch Mieten am steigen sind. 

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Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

 

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