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Gehen jetzt die Preise ab Januar durch die Decke?
130 Milliarden Euro „Wumms“-Paket – Mehrwertsteuer -2%, so ging die Mehrwertsteuersenkung im Sommer befristet für 6 Monate in den Markt. Aber jetzt ist Schluss!
Um aus der Corona-Krise herauszukommen, wollte die Koalition die Wirtschaft und den Konsum der Bürger wieder ankurbeln. Nach zwei Tagen intensive Verhandlungen beschloss die große Koalition im Frühling 2020 ein Corona-Konjunkturprogramm in Höhe von 130 Milliarden Euro. Darin war die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer die teuerste Maßnahme. Die Kosten belaufen sich auf rund 20 Milliarden Euro. Eine Senkung der Mehrwertsteuer hatte es in Deutschland noch nie zuvor gegeben, sodass die Überraschung entsprechend groß war. Dabei betonte Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz, „Wir wollen mit Wumms aus der Krise kommen“.
Mehrwertsteuererhöhung kommt!
Die Mehrwertsteuer-Senkungen wurde für sechs Monate temporär in den unterschiedlichen Steuersätzen eingeführt. Vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 2020 gelten noch die reduzierten Werte. Dabei wurde der Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf 16 Prozent sowie der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von Lebensmitteln von 7 auf 5 Prozent gesenkt. Jedoch behaupten einige Kritiker das die Wirkung dieser Maßnahme er unterproportional auf die Konjunktur eingezahlt hat.
Dieses große Steuergeschenk läuft nun in wenigen Tagen aus und die Mehrwertsteuer wird wieder auf das alte Niveau angehoben. Demzufolge werden nun alle Händler mehr oder weniger auffallend die Preise nach oben anpassen müssen, oder wollen.
Die Mehrwertsteuererhöhung greift ab 1.1.
Viele Kritiker rechneten damit das der Einzelhandel die Preissenkungen grundsätzlich nicht so weitergibt. Sie tendierten dazu, dass die Preise konstant bleiben und somit der Handel selbst die Ersparnis der Mehrwertsteuer einkassiert. Diese kritische Position können wir für den LEH nicht bestätigen. Denn schon vor dem 1.7. 2020 haben die großen deutschen Discounter Lidl und Aldi sich mit Preissenkungen anlässlich der Mehrwertsteuersenkung gegenseitig unterboten. Demzufolge entfachte ein Preiskampf einer neuen Dimension. Pauschalrabatt gegen individuelle Preissenkungen zogen in die Schlacht. Der Kunde war mal wieder der Gewinner, jedoch konnte er ohne einen Taschenrechner vielfach den Preisvorteil nicht nachvollziehen.
Wer geht zuerst wieder hoch?
Wir haben aus unserem Netzwerk erfahren das trotz Lockdown und Weihnachtsgeschäft die Vorbereitungen zum großen Etiketten-Tausch laufen. Die Händler die im Sommer sauber die Preisauszeichnung für die Kunden geändert haben müssen jetzt nach Silvester wieder in die Nachtschicht und aber Millionen Etiketten tauschen. Die 3% Pauschalrabattkandidaten stellen einfach die Kassensoftware um und alles ist wir vorher. Einige dieser Unternehmen haben das ja schon stillschweigend während der Laufzeit gemacht und sich so den Vorteil teilweise selbst einkassiert. Einige wenige Händler haben ja gar nicht an der Senkung teilgenommen aber wahrscheinlich werden gerade diese Marktteilnehmer die Chance nutzen um im Januar die Preise zu erhöhen. Somit müssten ab 1.1. die Lebensmittel in gesamt Deutschland wieder teurer werden.
Im Lebensmittelhandel ist der Konkurrenzkampf bekannter weise dermaßen hart, dass kaum Spielraum für individuelle Maßnahmen bleibt. Auch bei der Mehrwertsteuererhöhung muss abgewartet werden ob, wie und wann Aldi oder Lidl vorpreschen.
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Bilder: Archiv Supermarkt-Inside