Keine Veränderungen bei den vier Größten. Moderates Wachstum nach Stagnation.
Nach Jahren der Stagnation legten die Umsätze der FMCG-Giganten 2017 endlich wieder zu. Nachdem die jährliche Wachstumsrate auf zuletzt 0.5 Prozent geschrumpft war, stieg sie deutlich spürbar auf 5,7 Prozent. Der beste Wert seit 2011. Die Sache hat jedoch einen Haken. Denn dieses Wachstum ist in den meisten Fällen nicht organischen Ursprungs sondern durch Zukäufe entstanden. Besonders aktiv sind hier die Unternehmen aus den Bereichen Bier, Spirituosen und Tabakindustrie. So zum Beispiel AB InBev. Den Belgiern gelingt durch den Zukauf von SABMiller ein Umsatzzuwachs von 24 Prozent auf 56,4 Mrd. USD und somit der Sprung auf Platz 5 der Rangliste. Das rein organische Wachstum der 50 Top Lieferanten bleibt mit 2,6 Prozent unter dem Branchendurchschnitt. Der einzige deutsche Vertreter unter den Top 50 bleibt Henkel. Mit einer Steigerung des Konzernumsatzes von 9 Prozent auf 11.9 Mrd. USD konnten die Düsseldorfer sich um 7 Plätze auf Platz 31 verbessern.
Nestlé unangefochten Platzhirsch unter den 50 Top Lieferanten.
Mit einem Umsatz im LEH von 91,187 Mrd. USD führt der Schweitzer Konzern die Tabelle der 50 Top Lieferanten souverän an. Den zweiten Platz belegt Procter & Gamble mit 64,553 Mrd. USD, dicht gefolgt von Getränkegigant PepsiCo mit 63.525 Mrd. USD.
Platz vier hält der niederländisch/ britische Konzern Unilever. Somit zeigt sich auf den ersten vier Plätzen so gut wie keine Bewegung. Weder konnte einer der vier Giganten seine Umsätze spürbar steigern, noch gab es einen Platztausch. Ab Platz 5 kommt dann Bewegung in die Sache. Diesen eroberte sich, wie schon gesagt, der belgische Bier Gigant AB InBev. JBS, Tyson Foods, Coca-Cola Company, L´Oréal und Phillips Morris International komplettieren dann die ersten 10 Plätze. Wobei Phillip Morris als Zehnter mit 28.748 Mrd. USD nicht mal mehr auf ein Drittel des Umsatzes des Spitzenreiters Nestlé kommt.
Wie stellen sich die 50 Top Lieferanten der Zukunft?
Hauptaufgabe wird es sein, wieder organisches Wachstum zu erzielen. Die Märkte ändern sich genau so, wie die Menschen. Individuelles Einkaufsverhalten verdrängt den Massenkonsum. Früher wirkten aufwendig gemachte TV-Spots, die sich nur die Großen leisten konnten. Heute erreichen auch die Kleinen mit intelligenten Kampagnen ihre Zielgruppen. Über digitale Wege und soziale Netzwerke. Hinzu kommen Probleme bei der Rekrutierung guter Mitarbeiter. Die besten Hochschulabsolventen gehen heute lieber zu Apple, Google, Facebook oder einem Startup als zu einem eher bieder wirkenden Lebensmittelproduzenten. Doch die FMCG-Giganten reagieren. Sie beteiligen sich direkt oder indirekt an Startups und investieren auch außerhalb ihrer angestammten Geschäftsfelder. Zum Beispiel in Social Media Unternehmen. Ebenfalls beliebt sind Beteiligungen an Lieferdiensten. Nicht zuletzt um so direkt an wichtige Daten über sich ändernde Essgewohnheiten zu gelangen. Nahezu alle engagieren sich inzwischen in den Bereichen Umwelt und Nachhaltigkeit. Denn sie haben erkannt, dass dies mit Sicherheit eines der tragenden Themen der Zukunft sein wird.
Was erwartet Ihr von den Top 50 Lieferanten? Diskutiert mit uns in unserem Blog. Wir werden dann am Thema bleiben.
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