Duale Hochschule Baden-Württemberg Heilbronn

DHBW: Bio – Quo vadis?

Dieser Beitrag ist Teil 31 von 40 in der Serie Bio

Bio – Quo vadis? Whitepaper Nr.#18 der Duale Hochschule Baden-Württemberg Heilbronn

Foto: DHBW

von Stephan Rüschen / Julia Schumacher

Der Umsatz von Bio-Lebensmitteln ist in den letzten 20 Jahren stetig gestiegen. Doch seit Ausbruch des Ukraine-Konfliktes muss der Bio-Markt mit Preiserhöhungen, sinkenden Umsätzen, der Inflation und einer wachsenden Unsicherheit bei Verbrauchern kämpfen.

Bio-Händler stehen vor dem ‚Aus‘.

Viele selbstständige Bio-Händler stehen vor dem ‚Aus‘. Der klassische Lebensmittelhandel (v.a. Discounter und Vollsortimenter profitieren von der derzeitigen Entwicklung. Die DHBW Heilbronn hat auf Basis von sieben Experteninterviews mit Entscheidern aus dem Handel sowie dem Recherchieren von Daten und Fakten zum Biomarkt ein Whitepaper veröffentlicht (37 Seiten, 27 Abbildungen), in dem die Situation im Biomarkt analysiert wird und ein Ausblick für die Jahre 2023+ gegeben wird. Die Autoren Prof. Dr. Stephan Rüschen und Julia Schumacher von der DHBW Heilbronn fassen Ihre Erkenntnisse in 10 Thesen zusammen:

  1. Der Bio-Markt wird vermutlich noch mindestens bis Mitte/Ende 2023 mit den Folgen des Ukraine-Konfliktes konfrontiert sein (‚vage Einschätzung‘).
  2. Der Bio-Markt ‚nutzt‘ die Krisensituation für Verschlankungsprozesse und Effizienzprogramme und könnte somit robustere Strukturen für die Zukunft schaffen.
  3. Nachhaltigkeit bleibt für die Kunden ein relevantes Kaufkriterium und wird sich aufgrund der spürbaren Folgen des Klimawandels eher noch verstärken.
  4. Der Bio-Markt wird nach Beruhigung der Rahmenbedingungen das überproportionale Wachstum der vergangenen Jahrzehnte fortsetzen können.
  5. Der konventionelle LEH (Vollsortimenter und Discounter) wird weiterhin kontinuierlich an Marktanteilen gewinnen – vermutlich in größeren ‚Schritten‘ – und somit den Bio-Fachhandel weiter verdrängen.
  6. Es wird zu einer Marktbereinigung zumindest auf der Bio-Fachhandelsseite kommen. Zum einen ist mit einer Konzentration (Übernahmen) im Bereich der Supermärkte zur rechnen, zum anderen wird die Anzahl selbstständiger Naturkostfachgeschäfte zurückgehen.
  7. Der Bio-Fachhandel sollte seine Positionierung schärfen, um im Wettbewerb mit dem LEH (Vollsortimenter und Discounter) langfristig bestehen zu können. Denn durch die zunehmende Listung von Bio-Verbandsware (Bioland, Demeter, Naturland) im LEH erodiert das ursprüngliche Alleinstellungsmerkmal zunehmend.
  8. Zur Erreichung des Zieles ‚30 Prozent Bio in 2030‘ sollte auch der Out-of-Home Markt deutlich intensivere Anstrengungen unternehmen. Des Weiteren sollten klassische Markenartikler konsequent Bio-Produkte unter ihrer Brand führen, damit Konsumenten Bio-Produkte von ihren bekannten und vertrauten Marken kaufen können.
  9. Der Online-Handel ist ein aufstrebender Distributionskanal für Bio-Produkte. E-Food-Händler wie knuspr.de erzielen einen Bio-Anteil von 30 Prozent am eigenen Umsatz und könnten somit für eine positive Dynamik sorgen.
  10. Die Zielsetzung 30 Prozent Bio-Anteil am Gesamtumsatz ist ohne Eingriffe und Unterstützung des Staates nicht realistisch.

Hier geht es direkt und kostenfrei zum Download des Whitepaper NR.#18…..

Das Whitepaper kann unter https://handel-dhbw.de/schriftenreihe/whitepaper/bio-quo-vadis/ kostenlos heruntergeladen werden.

Content: Mit besten Dank und in Verantwortung, Prof. Dr. Stephan Rüschen Professor für Lebensmittelhandel/Food Retail & Studiengangsleiter Handel Duale Hochschule Baden-Württemberg Heilbronn Baden-Wuerttemberg Cooperative State University Heilbronn

Bilder: Archiv Supermarkt-Inside

 

 

Serien Navigation<< EDEKA stärkt Bio-Offensive mit NaturkindBIOGAST präsentiert österreichisches Bio-Partner-Franchisekonzept >>

Trend

Nach Oben