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Der Veggie Wahnsinn

Dieser Beitrag ist Teil 1 von 2 in der Serie Veggie

Fleischverzicht

In kaum einer Familie mit 2 oder 3 Generationen an einem Tisch wird nur ein Menü zum Mittagstisch kredenzt, falls überhaupt noch zusammen gegessen wird. Zu viele Bedürfnisse gibt es für die Köche zu berücksichtigen. Der eine will kein Gluten, der Nächste ist allergisch gegen dieses oder jenes, andere sind vegetarisch oder einfach veggie und, und, und. Individualität ist voll im Trend. Unstrittig ist aber, dass Fleisch nicht mehr diese Beliebtheit hat, wie es schon mal war. Gründe gibt es dafür viele. Ökologisch wird der weltweite Mehrbedarf langsam zum Problem, Massentierhaltung oder riesiger Landverbrauch. Gesundheitspolitisch bleibt es ebenfalls in der Diskussion, wer will noch fette Burger, wenn man eh schon zu viel auf den Rippen hat. Und dann noch die Skandale in Produktion und Handel mit Schweinepest und Blauzungenkrankheit, Hühnerkäfige und Schnabelkürzen. Die Liste kann unendlich fortgeführt werden. Kein Wunder, dass der Verbraucher immer zurückhaltender reagiert.

Produzenten werden nervös

Die Fleischproduktion in Deutschland ist groß, sehr groß sogar. Wir sind Exportnation. Klar, dass alles Mögliche dafür getan wird, um rückläufigen Szenarien Einhalt zu gebieten. Der Handel hat auf diese Entwicklung bisher noch nicht reagiert. Das Sortiment ist immer noch gleich groß, die Verkaufsflächen nicht reduziert, die Werbung läuft auf vollem Tempo. Und jetzt kommt da auch noch ein immer stärker werdendes  Vegetarier- und Veganer-Geschäft um die Ecke gejagt. Regulierungen und Hemmnisse müssen her. Sagen tut das natürlicher keiner so. Aber was bei den erarbeiteten Leitsätzen der Deutschen Lebensmittelkommission heraus gekommen ist, lässt einem die Stirn runzeln. Dabei will man ja nur den “Unmündigen Verbraucher” schützen.

Begriffe zum Totlachen

Es sieht aus, wie ein Grillwürstchen, es schmeckt, wie ein Grillwürstchen, aber es darf nicht Veggiewürstchen heißen. Beim Schnitzel oder Filet noch viel schlimmer. Nur bei sensorischer Ähnlichkeit, optischer und geschmacklicher Vergleichbarkeit, Geruch und Mundgefühl ist die altbewährte tierische Begrifflichkeit noch möglich, könnte sich aber auch zum Streitfall entwickeln. Da sagen wir doch lieber “Soja Grillscheibe paniert nach Wiener-Neustädter-Art”, bestens geeignet als köstlichen Wiener Schnitzel-Ersatz. Echter Verbraucherschutz eben. Die Lobbyisten des tierischen Fleischs haben ganze Arbeit geleistet, Gratulation. Hoffentlich geht dieser Schuss nicht hinten los. Der Kunde sollte nicht mehr so blöd eingeschätzt werden, dass er diesen Schmarrn nicht durchschaut. Besonders Menschen, die sich mit der Problematik Fleisch auseinandersetzen, sollte man nicht unterschätzen. Egal ob es uns schmeckt oder nicht.

Wie beschäftigt Ihr euch mit den vegetarischen und veganen Sortimenten? Berichtet über eure Erfahrungen in unserem Blog Supermarkt Inside oder unserem Facebook Account.

Bilder: Archiv Supermarkt Inside

 

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