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Der Ladendiebstahl sinkt – Geklaut wird aber immer noch

Dieser Beitrag ist Teil 49 von 118 in der Serie Basics des LEH

Für jeden Händler ist das Thema Ladendiebstahl ein echter Dauerbrenner.

Laut dem EHI (Eurohandelsinstitut in Köln), die sich seit vielen Jahren besonders intensiv mit dem Thema Ladendiebstahl beschäftigen, sind die Inventurdifferenzen im Einzelhandel rückläufig. Der Rückgang der Inventurdifferenzen fällt mit 4,2 Mrd. Euro in 2020 auf 4,1 Mrd. Euro im vergangenen Jahr nur moderat aus. Die Inventurdifferenzen setzen sich  zusammen aus:

Diebstahl durch die Kundschaft (2,1 Mrd. Euro)

Diebstahl durch eigenes Personal (810 Mio. Euro)

Klau durch Servicekräfte und Lieferanten (320 Mio. Euro)

Diebstahl durch organisatorische Mängel (870 Mio. Euro).

Starker Rückgang beim angezeigten Ladendiebstahl

Im Gegensatz dazu verzeichnet die PKS (Polizeiliche Kriminalstatistik)einen sehr starken Rückgang bei den angezeigten Ladendiebstähle. Laut deren Daten wurden 2021 sogar 15,6 Prozent weniger Ladendiebstähle angezeigt. Waren es im Jahr 2020 noch 304.005 angezeigte Diebstähle, ging die Zahl im letzten Jahr auf 256.694  Fälle zurück. Auf den ersten Blick eine sehr positive Entwicklung, sieht man einmal davon ab, dass die meisten Ladendiebstähle in den Geschäften unentdeckt bleiben und somit auch nicht in den Statistiken der Polizei auftauchen. Dazu kommen auch noch viele Betrugsdelikte, die in den Zahlen der Ladendiebstähle gar nicht aufgeführt sind. 

Was sind die Gründe für den Rückgang?

Es gibt verschiedene Gründe, dass die angezeigten Diebstähle so stark zurückgegangen sind. Zum einen hat auch der in vielen Geschäften die Corona- Pandemie noch nachgewirkt, da es in 2021 auch noch viele geschlossene Betriebe gab. Laut dem EHI sollen auch zurückgegangene Einsätze und Kostenreduzierungen von Ladendetektiven ein weiterer Grund sein. Fakt ist, dass die Verluste durch Ladendiebstahl immer noch sehr hoch sind, wenn man den Warenwert von über 4 Milliarden Euro betrachtet. Deshalb ist es notwendig, dass die Einzelhändler immer genau prüft, welche Prävention Sinn macht. In den letzten Jahren gaben die Unternehmen ca. 0,30 Prozent für Präventionsmaßnahmen aus. In einer Zahl ausgedrückt ca. 1,3 Milliarden Euro laut der aktuellen EHI- Studie.

Instrumente zur Vermeidung von Ladendiebstahl:

Dazu gehören der Einsatz von Ladendetektiven, Installationen von Technik, wie eine Warensicherung oder eine Videoüberwachungsanlage. Eine sehr wichtige Maßnahme sind auch Schulungen in Form von Webinare und Präsenzseminaren. 

Was sind denn aktuell die „Diebstahlrenner?“

Hier hat sich in den letzten Jahren nur wenig bei den beliebtesten Klauartikeln der Diebe verändert. Rund 40 Prozent aller Nennungen laut EHI der gestohlenen Artikel entfallen auf folgende fünf Warengruppen: Kosmetik, Tabakwaren, hochwertige Markenbekleidung/Markenschuhe, Elektrogeräte/-artikel/-zubehör sowie alkoholische Getränke (Spirituosen, Wein, Sekt). Hierbei ist zu sagen, dass natürlich bei Baumärkten oder auch Gartencentern ganz andere Klauartikel auftauchen. Hier sind besonders Markenwerkzeuge, Dekoartikel oder auch Kleinartikel wie Schrauben oder Verbindungsstücke besonders beliebt. Sogar Sämereien sind im Gartenfachhandel immer noch seit Jahren ganz oben auf den „Diebstahlrennerlisten“ zu finden.

Fazit:

Der Einzelhandel muss trotz sinkender angezeigter Diebstähle wachsam bleiben. Der Einsatz von Technik ist oft notwendig und dient zur Abschreckung. Die Händler dürfen allerdings nicht vergessen, dass die beste Technik wenig nutzt, wenn das Personal nicht ausreichend geschult ist und auch die Tricks der Ladendiebe nicht kennt.

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Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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