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Der automatisierte Einkauf. Seid Ihr bereit?

Einkaufen ohne in ein Geschäft zu gehen wird auch für Konsumgüter immer attraktiver.

In Zeiten sekundenschnellen Onlineshoppings rückt der Convenience-Gedanke immer mehr in den Mittelpunkt. Die “amazonisierte” Gesellschaft will es bequem haben. Der Einkauf von Gütern des täglichen Bedarfs wird zunehmend lästig. Sich anziehen, Parkplatz suchen, in den Regalen sein Produkt finden und an der Kasse Schlange stehen. Macht das wirklich noch Spaß? Die junge Generation -und nicht nur die- sagt “Nein”. Lieferdienst und Abo-Services haben dies bereits erkannt. Amazon fresh, Rewe und andere Frischelieferanten sind auf der Suche nach dem gewinnbringenden Weg. Smarte Haushaltsgeräte werden immer beliebter. Steht der klassische Einkauf auf der Kippe? Der automatisierte Einkauf als Zukunftsmodell? Wir haben für Euch die neueste Studie gelesen.

Der Einkauf ist standardisiert. Viele sehen ihn als Zeitfresser.

Beim Kauf alltäglicher Produkte ist der deutsche Konsument ein Langweiler. Immerhin 15% kaufen am liebsten immer die gleichen Marken, 72% tun dies bei bestimmten Produkten. Nur 13% variieren dagegen gerne. Besonders bei Rasierklingen, Softdrinks, Kaffee, Bier und Waschmitteln ist die Markentreue sehr groß. Wobei hier die Frauen noch deutlich markentreuer sind, als die Männer. Und für immer das Gleiche in den Laden gehen? Muss das sein? Immerhin 30% würden gerne weniger Zeit für den Einkauf alltäglicher Produkte verwenden. Und 19% sind der Meinung, dass sie der Einkauf alltäglicher Produkte zu viel Zeit kostet. Die logische Folge daraus: 40% der Befragten können sich vorstellen, für diese Produkte Abos zu nutzen. 9% nutzen diesen Service bereits.

Der automatisierte Einkauf. Bei welchen Produkten könnte es funktionieren?

Zuerst einmal zwei Zahlen, die nachdenklich machen sollten. 57% der 20 – 69-jährigen können sich über alle Produktgruppen hinweg vorstellen, einen Bestellservice zu nutzen. Bei den 14 – 19-jährigen sind dies sogar 80%! Das sind Zahlen, die man daher kaum noch ignorieren kann. Bei den Produktgruppen stehen Haushaltpapier, Waschmittel, Putzmittel und Duschgel an der Spitze. Bei den Genussmitteln sind es Softdrinks, Schokolade, Kaffee und Tiefkühlpizza. Weit weniger groß ist andererseits die Bereitschaft zur Nutzung automatisierter Bestellsystem bei Obst/ Gemüse, Frischware wie Käse, Fleisch und Wurst sowie Müsli, Joghurt und Nudeln. Interessant ist es zu betrachten, von wem die Kunden beliefert werden möchten. Hier liegt das “Geschäft in meiner Nähe” mit 30% der Nennungen deutlich vor Amazon mit nur 20% der Nennungen. Direkt vom Hersteller wollen nur 7% beliefert werden, von anderen Online-Händlern (außer Amazon) nur 3%. Immerhin 36% ist es dementsprechend schlicht egal, wer sie beliefert.

Alles eine Frage der Technik.

Nicht wirklich überraschend, die meisten wollen ihren automatisierten Einkauf per App auf ihrem Handy auslösen. Dieses Gerät ist aus dem täglichen Leben der Menschen einfach nicht mehr wegzudenken. Am Ende der Antwortskala mit nur 5% der Nennungen steht die automatische Auslösung des Bestellvorgangs, also ohne direkten Eingriff des Kunden. Das liegt wohl darin begründet, dass sich technische Geräte, die diese Möglichkeiten bieten, noch nicht flächendeckend durchgesetzt haben.

 

 

Wenn dies der Fall wäre. hätte der automatisierte Bestellvorgang sicher schon jede Menge mehr Fans. Beispiele gefällig? Wie wäre es mit der intelligenten Waschmaschine, die das Waschmittel automatisch bestellt? Oder der intelligenten Kaffeemaschine, die erkennt, wann sie das Pulver nachbestellen muss? Der intelligente Kühlschrank, der Lebensmittel selbstständig nachbestellt ist genau so erfunden, wie der, der Bilder seines Inneren aufs Handy schickt. Der Bestellvorgang könnte aber auch durch den intelligenten Mülleimer ausgelöst werden, der die weggeworfenen Verpackungen scannt. Oder durch den intelligenten Spiegel, der Kaufvorschläge auf der Basis getragener Kleidung macht.

Der automatisierte Einkauf. Die Zukunft ist jetzt.

Sowohl die rasante Entwicklung der Technik wie auch der atemberaubende Aufstieg von Amazon haben uns jedenfalls gezeigt, dass heute Dinge normal sind, die vor wenigen Jahren noch als pure Utopie galten. Den riesigen Malls in den USA geht es im Grunde genommen wie einstmals den Dinosauriern. Unzählige deutsche Innenstädte kämpfen mit allen Mitteln gegen ihre Verödung an. Die Straßen sind verstopft mit den Sprintern der Lieferdienste, dafür sind die Geschäfte oft gähnend leer. Der automatisierte Einkauf ist das nur der nächste logische Schritt. Wir sollten darauf vorbereitet sein.

Utopie oder Realität? Wie bereitet Ihr Euch auf den automatisierten Einkauf vor? Diskutiert mit uns auf Facebook.

Datenquelle: ECC Köln/ SAP Customer Experience

Bilder: Flickr, fotolia, Bonial

 

 

 

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