Handelsverband Deutschland (HDE) erwartet weitere Schließungen von ca. 4.500 Geschäften. Verbraucherstimmung stagniert immer noch bei anhaltender Unsicherheit.

KODI in Duisburg / Foto: Supermarkt-Inside
Auch wenn der stationäre Einzelhandel laut den Prognosen des Handelsverbandes Deutschland (HDE) für das laufende Jahr ein Umsatzplus zum Vorjahr von 0,3 Prozent erreichen könnte und geht für das laufende Jahr 2025 von einem Einzelhandelsumsatz von 677 Milliarden Euro in Deutschland aus. Leider gibt es eine Kehrseite, was die Ladenschließungen betrifft.
Hier sagt der HDE sogar Schließungen in 2025 von deutschlandweit 4.500 Geschäften voraus, da sich die Lage vieler Innenstädte in Deutschland zusehends verschlechtert. Das sind sehr schlechte Nachrichten für den Einzelhandel, und vor allem für die Stadtzentren. Laut HDE ist immer noch der Hauptgrund für den Besuch in einer Innenstadt für viele Menschen der Einkauf. Fallen diese Besuche immer mehr weg, leidet das gesamte Stadtzentrum. Für den Verband ist klar, dass es jetzt zu Sofortmaßnahmen kommen sollte. Hier sollten verstärkt die Kommunen, der Handel, die Gastronomie wie auch die Kultur eng zusammen arbeiten. Denn Fakt ist, dass der Handel allein die Probleme nicht lösen kann. Der HDE ist u.a. Mitglied im Beirat Innenstadt, der von der Bundesbauministerin geleitet wird. Die Zuständigkeiten liegen jedoch in unterschiedlichen Bundesministerien, auf Länderebene und bei den Kommunen, was wiederum das schnelle und zielgerichtete Handeln erschwert. Hier fordert der HDE eine zentrale Anlaufstelle, um Förderprogramme zur sinnvollen Umsetzung von Maßnahmen zu koordinieren.
Ladensterben geht weiter.

Nummer 1 in Berlin, Nummer 7 in Deutschland. Das ALEXA ist eine Topmarke auf dem deutschen Centermarkt. Bild: Sonae Sierra
HDE-Präsident Alexander von Preen bezeichnete die Entwicklung in den Zeitungen der Funke Medien als “dramatisch”. Noch vor zehn Jahren habe es bundesweit noch 370.000 Geschäfte gegeben. “Jetzt sind es nur noch um die 300.000 und der Leerstand in den Innenstädten werde seit den Jahren der Corona-Pandemie immer sichtbarer. Allein im vergangenen Jahr hätten bereits 5.000 Läden dichtmachen müssen, so der HDE- Präsident. Ein großes Problem für viele Geschäfte sind u.a. auch die hohen Mieten in den Innenstädten.
Hier sollten, laut dem HDE, die Mieten besser aktuellen Entwicklungen angepasst werden. Auch eine Lösung könnte umsatzbasierte Mieten sein, damit auch monatliche Zahlungen überhaupt leistbar sind.
Neben den oben genannten Punkten, sollte auch die einzelnen Städte stärker an ihrer Attraktivität arbeiten. Hier bleibt die Hoffnung, dass die neue Bundesregierung dafür sorgen wird, dass sich private Investitionen wieder mehr lohnen. Zum Beispiel auch durch Anreize, wie eine Sonderabschreibungsmöglichkeit für Investitionen. Auch kommt vom HDE der Gedanke, dass Investitionen in den Ladenbau, die Digitalisierung, in die Renovierung von Fassaden, aber auch der Einbau neuer Heizungs- und Klimatechnik steuerlich begünstigt werden könnten.
Verbraucherstimmung unverändert.

E-Center im Stern-Center Potsdam
Nachdem sich die Verbraucherstimmung in Deutschland zuletzt aufgehellt hatte, bleibt sie im März weiterhin unverändert. Das geht aus dem aktuellen Konsumbarometer des HDE hervor. Demnach stagniert der Index und weist einen ähnlichen Wert auf wie im Vormonat. Die anhaltenden politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten sorgen dafür, dass die Verbraucher und Verbraucherinnen aktuell weder spürbar pessimistischer, noch wesentlich optimistischer auf die nächsten Monate blicken als zuvor.
Hier warten die Menschen auch ab, wie sich Maßnahmen der neuen Regierung auf den Alltag der Verbraucher und Verbraucherinnen bemerkbar machen. Aufgrund dieser anhaltenden Unsicherheit überwiegt die dann auch Konsumzurückhaltung.
Das jeweils am ersten Montag eines Monats erscheinende HDE-Konsumbarometer basiert auf einer monatlichen Umfrage unter 1.600 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und zu anderen konsumrelevanten Faktoren. Das Konsumbarometer, das vom Handelsblatt Research Institute (HRI) im Auftrag des HDE erstellt wird, hat eine Indikatorfunktion für den privaten Konsum. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.
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