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Cargill ist verpönt und dennoch in vielen Märkten zu finden
Cargill ist uns allen als multinationales Unternehmen mit Hauptsitz in den USA (Minnesota) bekannt. Gegründet wurde es bereits 1865. Seit 1955 ist es auch in Deutschland aktiv. An 12 Standorten mit circa 1.700 Mitarbeitern werden landwirtschaftliche Rohstoffe verarbeitet. Weltweit beschäftigt Cargill 149.000 Personen in 70 Ländern. Das Unternehmen liefert alles, was irgendwie für die Lebensmittelproduktion notwendig ist. Es baut Baumwolle, Weizen, Ölsaaten, Mais und Gerste an. Des Weiteren transportiert, lagert und verarbeitet es diese Produkte weiter. Es stellt Futtermittel für Rinder, Schweine, Geflügel und Fische her. Außerdem ist Cargill weltweit der größte Hersteller von Rinderhackfleisch und bratfertigen Hamburgern. Bei der Herstellung von Lebensmitteln, Lebensmittelzusätzen aber auch Beschichtungen für Pfannen und zum Beispiel Zusatzstoffen für Kosmetika sind sie ganz vorne. Demnach handelt es sich also um ein erfolgreiches Unternehmen. Wäre da nicht der Haken mit der Achtung der Menschenwürde, der Nachhaltigkeit und Fairness.
Die schwarze Liste von Cargill
Die Umweltorganisation Mighty Earth erstellt regelmäßig Berichte über Firmen. Zuvor nehmen sie aber immer Kontakt mit den jeweiligen Firmen auf. So haben diese die Chance zu reagieren, Verantwortung zu übernehmen und sich öffentlich zu mehr Nachhaltigkeit zu verpflichten. Diese Chance bekam auch Cargill. Unternehmenschef David MacLennan hat sich auch persönlich gemeldet. Um mehr Zeit hatte er gebeten. Aber seitdem ist auch nichts mehr passiert. Woran es liegt, ist schwer zu sagen. Aber die Fakten liegen dennoch weiterhin klar auf der Hand. In Südamerika sind sie schuld daran, dass große Flächen Regenwald für den Sojaanbau abgeholzt werden. Kinderarbeit auf Plantagen ist leider Alltag. Mehrere Fälle von Salmonellen- und E.Coli-Ausbrüchen gehen auf ihr Konto. In Kolumbien hat sich das Unternehmen anscheinend unrechtmäßig Land angeeignet. In Brasilien laufen dicke Geschäfte mit dem neuen Präsidenten Jair Bolsonaro. Bisher geschützte Flächen werden angeblich freigegeben.
Was können wir tun?
Die Verbraucher am Ende der Lebensmittelkette haben wenig Einfluss auf das ganze Geschehen. Sie können höchstens Produkte, die mit Cargill verknüpft sind nicht mehr kaufen. Aber das ist schwierig, denn der Name steht nicht auf der Verpackung. Deswegen sind wir von der Lebensmittelbranche gefragt. Fast alle haben mit Cargill zu tun. McDonald, Burger King, Aldi, Edeka, Danone, Walmart und Nestlé genauso wie Tesco, Carrefour und Ahold Delhaize. Vielleicht bringt es etwas, wenn die Geschäftskunden Druck ausüben!
Wird Cargill dann langfristig sein Verhalten ändern? Bei anderen Agrarkonzernen hat es doch auch geklappt. So zum Beispiel bei Louis Dreyfus. Ursprünglich hatten die auch eine katastrophale Umweltbilanz. Der Druck durch die Öffentlichkeit hat aber gewirkt und das Unternehmen hat umgedacht. Schreibt uns auf Supermarkt Inside oder bei Facebook was ihr dazu denkt.
Fotos: Archiv Supermarkt-Inside / Beitragsbild: Fotocollage von Supermarkt-Inside