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Böser LEH – Keiner zahlt für Amazon

Dieser Beitrag ist Teil 26 von 84 in der Serie E-Commerce

Die Zukunft wird rosig

Zwei Jahre ist es nun her, dass der deutsche Lebensmittelhandel mit einer heißen Botschaft aufgeschreckt wurde. “Amazon startet mit Food über den Lieferdienst Prime Now”. Wie zu Zeiten des Walmart Eintritts 1997, als die deutschen Händler vollkommen überraschend mit der Übernahme von zunächst 21 Wertkaufs und ein Jahr später nochmals mit über 70 Interspar konfrontiert wurde. Sie reagierten hektisch, ängstlich, vielleicht sogar kopflos. Fakt war aber dennoch, Walmart hatte nie Freude in Deutschland, dabei wurde er von der Presse lauthals gefeiert. Aber seine Verluste waren so hoch, wie der Umsatz manches Mittelständlers. Nach knapp 10 Jahren war der Spuk auch schon wieder vorbei. Auch nach der Amazon Botschaft begann wieder ein Zittern gegen das Unbekannte.

“obs/Amazon.de”

Jeder will online

Hat man sich bis zu diesem Zeitpunkt immer sehr offensiv gegen online und home delivery für Food ausgesprochen, die Chancen für dieses Segment kleinst geredet, so war ab diesem Zeitpunkt plötzlich alles anders. Jeder wollte Vollgas geben und hat eiligst Millionen um Millionen bereitgestellt und versenkt. Viele haben mittlerweile schon wieder die Reißleine gezogen und geschlossen oder doch zumindest nicht mehr expandiert. Amazon musste keine Rücksicht nehmen auf eigene Filialstrukturen, sie hatten nämlich keine. Sie hatten noch nicht mal eine eigene Warenbeschaffung. Entsprechend ist der Riese Amazon durch die Lande gezogen und nach potentiellen Lieferanten Ausschau gehalten. Food, Frische, Regionales, Bio, Drogerie und alles in Billig und Marke musste her. So mancher Händler kam bei einer solch visionären Verlockung ins Zweifeln und hat unterschrieben. Vorsichtig Verhalten blieben sie aber fast alle dennoch.

Späte Einsicht

So schnell wie gedacht, kommt dieses Geschäft und dieser neue Food Händler aber nun doch nicht zum Fliegen. Die Umsatz-Milliarden-Hoffnungen sind der Realität gewichen. Um für den tatsächlich realisierten Umsatz einen solchen Aufwand zu betreiben, stellen heute immer mehr Kooperationspartner die Zusammenarbeit infrage. Basic als Bio Spezialist hat schon die Segel gestrichen, die Drogerie Koryphäe Rossmann endet Mitte 2019 und die nächsten Aussteiger sind in Diskussion. Die Frage ist deshalb schon zu stellen, “Wann legt Amazon den richtig los?”. Ein großer Händler, der mal einst die Walmarts übernommen hat, steht nun selbst zur Disposition. Vielleicht wird dies der nächste große Amazon Schritt. Oder folgt Amazon Fresh seinem prominenten Vorbild Walmart und zieht sich zurück?

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Bilder: Archiv Supermarkt Inside

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