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Bio-Boom muss erst einmal bedient werden
Corona fördert Bio-Boom
Schon seit Jahren setzt sich der Trend durch. Bio, bio, bio! Egal ob Großhandel, Discounter oder der kleine Supermarkt um die Ecke. Bio-Produkte dürfen heutzutage im Sortiment nicht fehlen. Die Pandemie hat diesen Trend noch einmal gefördert. Vor einem Jahr war plötzlich die gesamte Gastronomie geschlossen. Zu Hause essen war angesagt. Dabei war es den Kunden wichtig, nicht irgendwie zu kochen. Wenn das Leben schon stark eingeschränkt ist, besteht der Wunsch nach Qualität und Nachhaltigkeit. Der Bio-Boom nahm inflationär zu. Die gesamte Bio-Branche machte letztes Jahr einen Rekordumsatz von 15 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von mehr als 20 Prozent. Also fast doppelt so viel wie die gesamte Lebensmittelbranche.
Bio-Boom lässt sich auch digital verbreiten
Den extremen Bio-Boom will die Branche natürlich nutzen und vermehrt auf sich aufmerksam machen. Nicht so einfach, wenn der persönliche Austausch wie z. B. auf Messen durch die Pandemie nicht möglich ist. Aber alle sind bemüht, Corona zu trotzen und das Beste draus zu machen. So fand Mitte Februar die Biofach nicht wie gewohnt in Nürnberg statt. Anstelle dessen konnte man sich vier Tage lang digital austauschen und informieren. Die Biofach ist weltweit die größte Naturkostmesse. Dieses Jahr waren mehr als 80 Länder dabei. Die rund 1400 Aussteller waren bemüht, all ihre Neuheiten digital anzupreisen. Vor allem Fleischersatzprodukte, zuckerfreie Lebensmittel und nachhaltige Lebensmittelverpackungen waren große Themen. Und natürlich die erhöhte Nachfrage nach Bio-Produkten und Abokisten.
Bio-Boom wird zu einer logistischen Herausforderung
Die erhöhte Nachfrage nach Abokisten brachte die Branche letztes Jahr geschwind an Ihre Grenze. Denn zu Beginn des ersten Lockdowns mied jeder den Lebensmitteleinkauf. Die Bestellungen per Online-Shop waren plötzlich so viele, dass keine Kunden mehr angenommen werden konnten. Hallen wurden umfunktioniert und dafür riesige Packstraßen aufgebaut. Zum Glück hat die Bio-Fläche in den letzten Jahren stetig zugenommen. So konnte man den Ansturm bewältigen. Im letzten Jahr wurden in Deutschland fast 1,7 Millionen Hektar Fläche ökologisch bewirtschaftet. Diese Agrarfläche war auf mehr als 35.000 Höfe verteilt. Im Vergleich zum Vorjahr waren das ungefähr fünf Prozent mehr. Bis 2030 sollen insgesamt 20 Prozent der deutschen Agrarfläche ökologisch bewirtschaftet werden.
Die Regierung hat den Bio-Boom demnach im Blick. Für die Umsetzung brauchen sicherlich einige Höfe Anschubfinanzierungen über EU-Gelder. Schreibt uns auf Supermarkt Inside oder bei Facebook, was ihr über die Umsetzung denkt.
Fotos: Archiv Supermarkt-Inside