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Deutsche Brauer leiden unter teuren Rohstoffen – Bierabsatz im 1. Halbjahr gestiegen.
Das Positive zuerst: Der Absatz von Bier in Deutschland ist nach der Aufhebung der Beschränkungen wegen der Corona– Pandemie im ersten Halbjahr 2022 gestiegen. Insgesamt setzten die in Deutschland ansässigen Brauereien in den sechs Monaten rund 4,3 Milliarden Liter Bier ab. Das waren 3,8 Prozent mehr als in der ersten Hälfte des Vorjahres, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. In Deutschland wurden 3,6 Milliarden Liter und damit 6,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum verkauft. Auch könnten die Exporte in EU- Ländern zulegen. Hier gab es ein Plus von 6,6 Prozent. Außerhalb der EU gab es jedoch ein großes Minus von ca. 19 Prozent. Also insgesamt gute Zahlen, auch wenn der Absatz immer noch ca. 5 Prozent unter dem Coronavorjahr 2019 liegt. Das deutlich Plus liegt sicher zum großen Teil darin, das Fassbier im Vergleich zu 2021 wieder ausgeschenkt wurde, da in 2021 viele Feste und Events ausfielen.
Bierabsatz: Die nächsten Probleme der Brauer.
Auch für die Brauer und dadurch auch für alle Biertrinker, kommen neue Probleme auf sie zu. Höhere Rohstoffpreise und gestiegene Energiekosten sind die härtesten Probleme in den nächsten Monaten. Besonders die Energiekosten bringt auch die Brauer in große Bedrängnis. Ein Stopp der russischen Gaslieferungen ist das schlimmste Szenario, da die Brauereien als energieintensive Branche relativ gasabhängig sind. Besonders die Malzherstellung ist auf Gas angewiesen, wie auch die Flaschenherstellungen. Denn Malz ist ein Getreide. Wie auch Gerste, das zuerst keimen muss. Diese Keimung wird durch einen Trocknungsprozess unterbrochen, in der Fachsprache “darren” genannt. Dieses ist nur mit Gas zu machen. Ohne Gas gibt es kein Malz. Dieser Vorgang ist in der Bier- Produktion trotz modernster Technologie nicht zu ersetzen. Man darf nicht unterschätzen, dass die Braubranche nach der Chemie die Branche mit dem zweitgrößten Energieverbrauch darstellt. Gefahr hierbei ist auch, dass viele kleine und mittelständische Betriebe vor finanziellem Ruin stehen könnten.
Die Rohstoffpreise steigen weiter.
Fakt ist, dass nahezu fast alle Vorprodukte für das eigentlich Produkt Bier teurer geworden sind. Dazu gehören auch Etiketten, Flachen, Kisten und wie schon erwähnt, das Malz. Laut einer aktuellen Umfrage des Münchner Ifo-Institutes berichteten 70,5 Prozent der Getränkehersteller von entsprechenden Beschaffungsproblemen. Schon hatten die ersten Betriebe aus Flaschenmangel bereits die Produktionen drosseln müssen. Laut dem Deutschen Brauerbund sind die Kosten bei Strom um 23 Prozent gestiegen, bei Glas um ca. 30 Prozent und bei Malz sogar über 80 Prozent. Solche Kostensteigerungen können nicht mehr durch Einsparungen bei den Brauereien aufgefangen werden, lautet das Fazit. Das der Bierpreis in Deutschland im Gegensatz zum Ausland immer noch günstiger ist, liegt an dem harten Wettbewerb im Inland.
Im LEH ist mit weiteren Preiserhöhungen zu rechnen!
Es bleibt nun in den nächsten Monaten abzuwarten, ob sich der Gaspreis noch weiter nach oben orientiert oder ob durch die aktuell gelieferten Gasmengen, eine „kleine Normalität“ im Preis eintritt. Es muss auch im Lebensmittelhandel mit weiteren Preissteigerungen für alle Verbraucher gerechnet werden, was auch die Bierpreise betreffen könnte.
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Bilder: Archiv Supermarkt-Inside