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Baumwolltaschen voll im Trend

Dieser Beitrag ist Teil 19 von 118 in der Serie Basics des LEH

Verbraucher und Handel denken um.

Wer hätte das jemals gedacht? Der einstmals verschmähte “Ökobeutel” wird zum Trendobjekt. Und das hat mehrere gute Gründe. Maßgebend ist vor allem das Umdenken der Verbraucher. Ständig neue Nachrichten über die Umweltverschmutzung an sich und vor allem über die Belastung der Weltmeere mit Plastikmüll haben die Kunden sensibel gemacht. Was einstmals nur den Birkenstocklatschenträgern vorbehalten war (heute übrigens auch ein echtes Trendprodukt), gilt heute allgemein als hippe Baumwolltasche! Nachhaltigkeit ist das neue Zauberwort. Wer auf die Umwelt achtet, hat den Schuß gehört und gilt als absolut trendy. Und das kann er schon beim Einkaufen beweisen, indem er die Plastiktüte liegen läßt. Viel mehr wird zur wiederverwendbaren Baumwolltasche oder zur Permanenttragetasche gegriffen.

Baumwolltaschen ersetzen die Plastiktüte

Die Zahl der in Umlauf gebrachten Plastiktüten hat in Deutschland seit dem Jahr 2000 rapide abgenommen. Waren es damals noch sieben Milliarden Stück, so lag die Zahl im vergangenen Jahr bei 3,7 Milliarden. Damit liegen die Deutschen mit einem jährlichen pro Kopf Verbrauch von 76 Tüten außerdem weit unter dem EU-Durchschnitt von 198 Plastiktüten. Einen weiteren spürbaren Beitrag zur Verringerung des Verbrauchs liegt sicher in dem im Jahr 2016 von Josef Sanktjohanser (für den HDE) und der Umweltministerin Barbara Hendricks unterzeichneten Abkommen. Dies besagt, dass ab dem Jahr 2016 Plastiktüten nur noch gegen eine Gebühr abgegeben werden sollen. Freiwilliger Verzicht hieß dabei ein Zauberwort.

Ökologisch und fair getradet

Kommt beides zusammen, hat der Kunde ein gutes Gewissen. In dem immer lukrativer werdenden Markt mit Baumwolltaschen mischen deshalb auch einige alternative Unternehmen mit. So verkaufte zum Beispiel das Sozialunternehmen Manomama, das auch selbst produziert, im Jahr 2016 drei Millionen Stück. Achtzig Prozent davon gingen allein an DM und Edeka. Jedoch nicht nur diese Unternehmen profitieren vom Boom. Kaum eine Baumwolltasche kommt heute noch “nackt” in den Handel. Branding ist genau so angesagt, wie auffällige Drucke und flotte Sprüche. So verdienen Zwischenhändler, Kommisionisten und Drucker fleißig mit.

Wie sieht die Ökobilanz aus?

Tatsächlich sind Baumwolltaschen nicht besonders nachhaltig. Dies bilanziert auch der Naturschutzbund Deutschland (Nabu). “Es wird davon ausgegangen, dass eine Tasche aus konventioneller Baumwolle über hundert Mal so oft wie eine erdölbasierte Kunststofftasche genutzt werden muss, um die schlechtere Klimabilanz auszugleichen.” So eine aktuelle Aussage von Katharina Istel, Referentin für nachhaltigen Konsum beim Nabu. Um ökobilanzmäßig mit der Plastiktüte allerdings wenigstens einigermaßen mithalten zu können, bieten viele Unternehmen alternativ eine Kunststoff-Mehrweg-Tasche an. Oder man setzt neuerdings wieder auf die gute alte Papiertüte.

Wie sind eure Erfahrungen im Verkauf mit den unterschiedlichsten Taschen und Tüten? Bitte kommentiert hier….

 

Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

 

 

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