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Baumärkte taumeln in ein schwieriges 2024

Dieser Beitrag ist Teil 2 von 4 in der Serie Baumärkte

Baumärkte sehen Probleme im neuen Jahr – Aktuell wenig Hoffnung auf große Umsatzzuwächse im Do-it-yourself-Bereich

Der Druck auf die Umsätze und Erträge ist auch weiterhin im laufenden Jahr sehr hoch und bereitet vielen Baumarktfachleuten großes Kopfzerbrechen. Allein das Preisniveau stieg laut dem Statistischen Bundesamt in den letzten zwei Jahren schon um mehr als 17 Prozent. Sollte sich diese Zahl noch mehr erhöhen, muss auch mit weiterem Konsumverzicht gerechnet werden.

Auch Baumarktmanager der TOP-Unternehmen sehen dies ähnlich. Auch aufgrund der immer noch hohen, wenn auch absinkenden Inflationsquote, sowie der höheren Energiekosten, werden Verbraucher und Verbraucherinnen auch im neuen Jahr weiterhin bei vielen Warengruppen sparen. Kurzfristig also kein Lichtblick am Ende des Tunnels aktuell. Bitter, so auch das Fazit des Marktforschers Klaus Peter Teipel,  war doch das letzte Jahr schon mit einem Umsatzminus von 4 Prozent auf 25,6 Milliarden Euro, zu Ende gegangen.

Auch wird für 2024 laut Teipel nicht mit einem spürbaren Umsatzwachstum gerechnet. Dies prognostizierte der Marktforscher bereits auf dem letzten BHB-Kongresses 2023 in Bonn. Weiterhin sagte er aus, dass die Prognose mit einem Nullwachstum dabei den Mittelwert abbildet, im pessimistischen Fall soll auch ein Schrumpfen bei den Nominalumsätzen um 1,5 Prozent und im optimistischen Fall ein Wachstum von 2,5 Prozent möglich sein. Fakt ist auch, dass im Baumarktgeschäft das Wetter eine bedeutende Rolle spielt. Hatte doch das verregnetet Frühjahr 2023 vielen Märkten Umsatz gekostet.

Potenzial bei energetischen Sanierungen.

© GLOBUS Gruppe

Reales Wachstum der Bau- und Gartenmarktbranche sind, laut Teipel, frühestens 2025 wieder eher zu erwarten.  Anders als die Baumärkte soll der Gartenfachhandel 2024 bei positiver Witterung voraussichtlich ein nominales Plus von 2,9 Prozent erzielen können.

Grund für den eher verhaltenen Ausblick sind laut dem Geschäftsführer von Klaus Peter Teipel Research & Consulting für 2024 auch weiterhin die hohen Energie- und Lebensmittelpreise,  sowie auch Verschiebungen bei den Konsumentenausgaben hin zum Bereich Reisen, Freizeit und Urlaub, wie auch bei den nötigen Einkäufen des Alltags. Das größte Potenzial für Wachstum bei den Baumärkten liege weiterhin im Bereich energetische Sanierung. Energetische Sanierung, auch thermische Sanierung, bezeichnet in der Regel die Modernisierung eines Gebäudes zur Minimierung des Energieverbrauchs für Heizung, Warmwasser und Lüftung. Eine Warnung sprach Teipel in Bezug auf überzogene zukünftige Preiserhöhungen in den Baumärkten aus. Diese dürften von der Kundschaft negativ mit Kaufzurückhaltung quittiert werden.

Im historischen Rückblick betonte der Branchenanalyst, dass das Jahr 2023 das erste seit 2013 mit der Praktiker-/Max Bahr-Pleite und seit 2009 mit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise sei, in dem ein Minus entstanden ist. Daran ist auch deutlich zu erkennen, dass im letzten Jahr grundlegende Verschiebungen beim Konsumverhalten der Menschen stattgefunden haben.

Man sollte trotz allem optimistisch bleiben…

Wie einige andere Baumarktbetreiber auch, rechnet Hornbach im laufenden Geschäftsjahr mit einem Einbruch des operativen Gewinns. Die Prognose für das Gesamtjahr ist deshalb nach unten angepasst. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) dürfte gegenüber dem Vorjahr nun um 10 bis 25 Prozent absacken, teilte das SDax-Unternehmen Bislang hatte das Management einen Rückgang von 5 bis 15 Prozent in Aussicht gestellt.  Hier rechnet man beim Umsatz nun des bis Ende Februar 2024 laufenden Geschäftsjahres mit einem „Auf oder leicht unter“ dem Niveau des Vorjahres. Immerhin konnte Hornbach den Umsatz mit rund 3,4 Milliarden Euro in etwa stabil halten. 

Es wird also für alle Baumärkte ein schwieriges Jahr  sein, wobei es auch darauf ankommt, wie Neuerungen oder Innovationen umgesetzt werden. Die TOP-Unternehmen wie Hagebau, Toom, Globus oder eben auch Hornbach, bieten mit ihrer Qualitätspolitik und Sortimentsauswahl jedoch trotzdem auch Anlass für einen gewissen Grundoptimismus.

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