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Auch Kaufland bietet an mehreren Standorten „Mystery-Packs“ an.

Dieser Beitrag ist Teil 180 von 180 in der Serie Kaufland

Auch Kaufland bietet an mehreren Standorten „Mystery-Packs“ an. Von „Ernüchterung“ bis hin zur Begeisterung ist alles drin.

Bildrechte & Fotograf Kaufland

„Mystery- Packs“, übersetzt „Blindboxen“ haben die Welt in den letzten Monaten im Sturm erobert und auch die Fantasie von Sammlern und Sammlerinnen, wie auch die Gelegenheitskäufer und- Käuferinnen  gleichermaßen erfasst. Diese Mystery-Boxen, die versteckte Gegenstände enthalten, die erst nach dem Kauf enthüllt werden, bieten eine einzigartige Mischung aus Überraschung und  Spannung. Für meist 10 bis 15 Euro können die Menschen Retourenpakete erwerben. Spannung garantiert: Denn mit etwas Glück kann man für wenig Geld hochwertige und teure Artikel erhalten, man weiß jedoch nie, was man kauft. Das ist das Konzept der „Mystery-Packs“. Und nun springt Kaufland auf den Zug auf. Die Schwarz- Tochter Kaufland bietet seit Dezember an 50 Standorten Automaten für „Mystery-Packs“ auf. Geplant sind sogar später insgesamt 100. Bei den Mystery-Packs handelt es sich größtenteils um ungeöffnete Retourenpakete. Die Adressen auf den Paketen werden unkenntlich gemacht, um die Identität des ursprünglichen Käufers zu wahren, aber auch, damit die neuen Käufer bzw. Käuferinnen nicht erraten oder erahnen können, was sich in den Pakten befindet. Also schon wie ein Glücksspiel: Wer Pech hat, bezahlt zehn Euro für billige Strümpfe, wer mehr Glück hat, kann sogar ein hochwertiges Elektrogerät für wenige Euro erstehen.

Alles begann im Allgäu.

Die Idee für die Retourenautomaten fing im bayrischen Allgäu an. Durch die sozialen Netzwerke entwickelten sich dann die Mystery-Pack-Automaten zu einem echten Trend. Mittlerweile gibt es in ganz Deutschland solche Automaten. Den ersten Probelauf gab es im bayrischen Höchstadt, einem Ort in der Nähe von Nürnberg. Barbara Galvanek war im Sommer die erste Anbieterin, der Kaufland eine Mietfläche für ihren Mystery-Pack-Automaten bot. In den ersten Wochen wurden direkt 1.500 Retourenpakete verkauft, die Frau Galvanek in ihrer Garage palettenweise zwischenlagert.  Vom Start an war die Begeisterung bei den Menschen riesengroß so dass mittlerweile Barbara Galvanek an zwölf Kaufland- Standorten Automaten aufgestellt hat. Kaufland arbeite mit Einzelpersonen oder kleineren Unternehmen zusammen, die die Automaten befüllen. Die Packs werden  stichprobenmäßig geprüft, um zerstörte oder nicht jugendfreie Produkte zu entfernen. Ob im Versandhandel wie Amazon zurückgeschickt, von Menschen nie an der Packstation abgeholt worden oder auch nicht zustellbare Kartons, von Billigspielzeug bis hin zu einem teuren Smartphone,  alles kann sich in den ungeöffneten Paketen befinden. Das Sichtfenster des Automaten lässt einen ersten Blick auf die Pakete mit geschwärzten Adressen zu, aber mehr auch nicht.

Es gibt jedoch einige Punkte zu beachten.

Foto: Theis-Retourenhandel / Automaten für Mystery Packs/ Webseite vom 30.1.2025

Auch wenn der Trend aktuell bei den „Mystery Packs“ hoch ist, müssen Händler und Händlerinnen einige wichtige Punkte beachten. Viele fragen sich auch, was passiert, wenn einem der Inhalt nicht zusagt. Im Gegensatz zum  Onlinehandel ist zurückgeben oder umtauschen nicht möglich. Ein sogenanntes Widerrufsrecht gilt nicht bei stationären Automaten. So kann der Kunde, die Kundin nur auf eine mögliche Kulanz des Händlers hoffen.

Sollte jedoch in einem „Mystery- pack“ ein defektes Produkt  sein, dann gelten die ganz normalen Gewährleistungsrechte. Das heißt, die Automatenbetreiber müssen bei Reklamation eine Reparatur oder einen Ersatz für das Produkt anbieten. Hier ist es sinnvoll, dass die Anbieter des Automaten deutlich bei solch einem Fall ihre Kontaktdaten angeben, damit man weiß, an wen man sich in einem Reklamationsfall wenden kann. Auch sollten seriöse Anbieter vor dem Angebot immer Inhalte genau prüfen, um auszuschließen, dass sich nicht gefährliche oder jugendgefährdende Produkte in den Pakten befinden. Zu diesem Punzt gibt es bereits Vorschläge, die Pakete mit einer Altersbeschränkung, ähnlich wie bei Zigarettenautomaten, anzubieten. 

Fakt ist auf jeden Fall, dass die Idee und der Überraschungseffekt bei den Menschen bisher sehr gut ankommt.

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Bilder: Archiv Supermarkt-Inside und wie gekennzeichnet.

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