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Amazon UK: Intensiver Preiskampf gegen Lidl, Aldi & Co…

Dieser Beitrag ist Teil 12 von 12 in der Serie Amazon

Radikale Preissenkungen von Amazon in Großbritannien – Amazon will mehr Kunden in die Fresh- Shops locken.

Amazon Fresh

Amazon hat in den letzten tagen in Großbritannien die Preise in seinen stationären Fresh– Shops bei 200 Artikeln stark reduziert. Ein Grund ist sicherlich, dass auch in Großbritannien die Inflation sich stark auf das kaufverhalten der Menschen auswirkt. Ein anderer Grund ist, dass Amazon auch im stationären Lebensmittelgeschäft wachsen will. Die erste Filiale öffnete bereits unter dem Markennamen Amazon Fresh am 4. März 2021 in London. Das Konzept gleicht den AmazonGo-Läden in den USA. Die Kunden und Kundinnen nehmen Artikel aus dem Regal und verlassen den Laden. Kameras und andere Sensoren wie Waagen in den Regalböden registrieren, wer welche Waren mitgenommen hat. Den Gesamtpreis bucht das Unternehmen nach Verlassen des Ladens per App ab. Das Unternehmen hat in den USA physische Amazon Go Convenience Stores und Amazon Go Grocery Stores eröffnet, und nun gibt es auch in London zahlreiche Läden unter der Marke Amazon Fresh. Alle haben eines gemeinsam: Im Gegensatz zu den meisten Geschäften gibt es keine Kassen oder Personal. Motto: Man geht hinein, sucht sich aus, was man will, und geht wieder hinaus. 

Amazon forciert das stationäre Geschäft.

Eine interessante Idee gibt es von Amazon jetzt in den USA. Wenn die Konsumenten ihre Pakete in den stationären Läden abgeben, bleibt die Rücksendung kostenlos. Auch durch solch eine Maßnahme will man die Frequenz stationär erhöhen. Amazon will zukünftig verstärkt das stationäre Geschäft forcieren. Denn der Großteil des Food- Einkaufs wird nicht online– sondern offline gemacht. Besonders bei verderblichen Lebensmitteln ist dies der Fall. Hier gibt es bereits die Whole – Foods- Biomärkte, die aber noch nicht massentauglich sind.

Whole Foods Market Inc. ist eine US-amerikanische Supermarktkette mit großer Auswahl an Bio-Produkten mit Sitz in Austin, Texas. Das 1980 gegründete Unternehmen gehört seit 2017 zu Amazon und betreibt weltweit mehr als 500 Filialen in den Vereinigten Staaten, Kanada und dem Vereinigten Königreich. Der Umsatz belief sich insgesamt im stationären Bereich bei 19 Milliarden US-Dollar. Für den Mischkonzern ist selbst dieser Betrag nur ein kleiner Geschäftsbereich, wenn man den Gesamtumsatz in 2022 von ca. 514 Milliarden US- Dollar gegenüber stellt. 

Bremse bei Expansion kassenloser Geschäfte.

100. Markt Lidl US

Auch wenn in den USA sogar Geschäfte geschlossen werde mussten, will man die generelle Stoßrichtung beibehalten.  Zur Unterstützung konnte man erst vor einigen Wochen ehemalige Tesco- Manager gewinnen. In Großbritannien versucht man in einer Testphase die Hemmschwellen für Kunden und Kundinnen abzubauen. D.H., es muss kein Code mehr beim Betreten gescannt sein, sondern erst beim Verlassen des Geschäftes. Fakt ist jedoch auch, dass die Expansion auf Eis liegt. In den USA hatte Amazon erst vor kurzem die Preisschwelle für eine kostenlose Lieferung von 35 Dollar auf 150 Dollar angehoben. Ähnliches ist in Großbritannien fest zu stellen. In Deutschland ist es noch so, dass Kunden und Kundinnen nicht die Möglichkeiten haben, stationär einzukaufen. Hier hat das Unternehmen  auch den Mindestbestellwert von 20 Euro auf 35 Euro erhöht. Aktuell gibt es keine Pläne in Deutschland das stationäre Geschäft anzutreiben. Hier ist man mit Tegut in einer soliden Partnerschaft. 

Schon seit Sommer 2021 gibt es die Kooperation mit Tegut, der mit eigener „Storefront“ auf amazon.de integriert ist. Diese ersetzte seinerzeit die bisherige Tegut-Präsenz bei Prime Now. Es bleibt also abzuwarten, wie sich Amazon in Zukunft aufstellen will und ob auch in anderen Ländern  das stationäre Geschäft ausgebaut wird.

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Fotos: Archiv Supermarkt-Inside

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