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Aldi prüft das Marken-Sortiment
Aldi Nord und Süd haben vor einem Jahr das Aktions-Geschäft mit fest gelisteten Markenartikeln gestartet. Jetzt ist der Testlauf zu Ende und es liegen aussagekräftigen Zahlen vor. Ziel des Experimentes war es, zusätzlich neue und jüngere Kunden zu gewinnen und damit den Umsatz zu steigern. Dieses Ziel wurde nicht oder nur teilweise erreicht. Der Umsatz stieg nicht im erwarteten Maß. Mit den ausgewerteten Zahlen prüft der Discounter nun jede einzelnen Warengruppe. Damit will er herauszufinden, welcher Artikel erfolgreich war und welcher nicht. Dabei ist es egal, ob es sich um eine Marke oder um die Eigenmarke handelt. “Jeder Artikel muss sich beweisen”, heißt es bei beiden Häusern, die im Einkauf immer enger zusammen arbeiten.
Konkurrenz im eigenen Haus
Es ist kein Geheimnis, dass der Verkauf von Markenartikeln zwei Seiten hat. Einerseits sind Marken absolute Kunden-Magnete. Demzufolge lockt ein günstiges Persil oder eine tolle Milka-Aktion viele neue Kunden in die Filiale. Das kann den Umsatz ankurbeln. Andererseits gibt es aber auch einen unerwünschten Nebeneffekt. Denn steigende Marken-Umsätze gehen oft auf Kosten der Eigenmarken. Dadurch sinkt die Ertragskraft des Händlers, der die Margen der Eigenmarken ganz anders kalkuliert. Um die interne Konkurrenz zwischen Marke und Eigenmarke in eine win-win Situation umzuformen, verhandelt Aldi auf höchster Ebene mit seinen Top-Lieferanten. Dabei geht es nicht nur um bessere Konditionen. Der Discounter verlangt von den Markenherstellern innovative Ideen für ein erfolgreicheres Markengeschäft.
Aldi optimiert seinen Einkauf
Aldi Nord hat sich mit einem cleveren Schachzug Unterstützung von der Konkurrenz geholt. Mit Lars Kürten, ehemaliger Lidl Manager und Fachmann im Markengeschäft, besetzt das Unternehmen die extra für ihn neu geschaffene Position “Einkauf Marke”. Sein Auftrag ist es, die Erträge im Markengeschäft zu verbessern. Konkurrent Lidl hat auf dieser Ebene mehr Erfahrung und bessere Einkaufskonditionen. So beträgt die Spanne bei Aldi weniger als 20 Prozent, Lidl erreicht teilweise bis 40 Prozent so behauptet ein Insider. Mit Lars Kürten und seinem Team will Aldi diesen Rückstand zu seiner Konkurrenz aufholen.
Das Unternehmen arbeitet hart daran, seine Position als Preisführer auszubauen. Während es bei den Eigenmarken mühelos die Pole Position hält, wird es bei den Marken regelmäßig von seinen Konkurrenten unterboten. Die Manager in Essen und Mülheim erleben es beinahe täglich, dass es keinen Markenpreis gibt, den Lidl, Netto, Penny oder Kaufland nicht unterbieten können. Aldi analysiert sein gesamtes Sortiment auf Rentabilität, auch wenn dafür Marken ihren Platz räumen müssten.
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Bilder: Archiv Supermarkt Inside