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ALDI Süd testet auch Alternativen zum Print-Prospekt

Dieser Beitrag ist Teil 117 von 117 in der Serie Aldi

ALDI Süd testet Alternativen zum Print- Prospekt. Mehr Fokus auf die neuen digitalen Werbemittel ist gefragt. Allerdings gibt es zum klassischen Prospekt noch keine vollwertige Alternative, der richtige Mix ist in der Zukunft gefragt…

Nachdem Rewe bereits vor gut einem Jahr keine wöchentlichen Handzettel mehr per Post verschickt, testet nun auch der Discounter-Riese ALDI Süd in einigen Regionen in Hessen Alternativen zum gedruckten Handzettel. Dabei handelt es sich erst einmal um einen Testlauf, wie ein Unternehmenssprecher gegenüber mehreren Medien übereinstimmend erklärte. Vorerst sollen in einigen Regionen keine kostenlosen Prospekte mehr ausgegeben werden. Insgesamt sollen bereits ab 19. August diesen Jahres in 90 Filialen und mehr als 70 Postleitzahlgebieten der Druck und die Verteilung der wöchentlichen Print- Werbung ausfallen.

Das Testgebiet beginnt rund um die Stadt Butzbach bis hin in den nördlichen Bereich von Frankfurt. Die Handzettel sollen jedoch nicht komplett abgeschafft sein, denn die Kunden und Kundinnen können auch während des Testlaufs die Handzettel in Papierform gerne bestellen. Weiterhin sollen in allen betroffenen Testgebieten von ALDI Süd und Nord die Prospekte aber zumindest in den Filialen ausliegen. Hauptziel von ALDI ist nicht einen komplette Stopp der Printwerbung zu realisieren, sondern vielmehr Kosten einzusparen, wo es sinnvoll und möglich ist und die Messung der Veränderungen der Werbemittel zu Analysieren.

Rewe kämpft um Umsatz- und Kundenzahlen der Verzicht der Prospekte ist nicht so easy….

Werbung im LEH KW 3 2019

 

Seit Jahrzehnten ist es  in deutschen Haushalten Normalität, dass viele Menschen aktuelle Werbungen in einer gedruckten Form, meist über die Wochen/Tageszeitung oder lose im Briefkasten, erhalten. Das könnte in Zukunft vorbei oder zumindest eingeschränkt sein. Rewe vor gut einem Jahr als Vorreiter gab seinerzeit an, neben der Kostenersparnis bei dem Verzicht von Handzetteln, auch das Argument an, dass man den Nachhaltigkeitsaspekten nachkommen wollte. Wöchentlich hatte Rewe rund 25 Millionen Prospekte in ganz Deutschland verteilt.

Mit dem Abschied vom Handzettel spart das Unternehmen offensichtlich einige wichtige Ressourcen ein. Um mögliche Umsatzverluste durch den Verzicht aufzufangen, hatte Rewe ihre Werbekampagnen auf anderen Kanälen hochgefahren. Nach eigenen Angaben ist Rewe mit den Zahlen nach dem Ausstieg zufrieden und betont, dass die Umsatzentwicklung positiv ist und sich auch die Kundenfrequenz  positiv entwickelt hat. Das ist für viele Handelsexperten überraschend, hatte man doch im letzten Jahr noch den Vorstoß von Rewe, auf den Handzettel zu verzichten, mehr als kritisch gesehen. Denn: Der Papierprospekt ist für viele Verbraucher und Verbraucherinnen immer noch mit Abstand der wichtigste Informationskanal für Sonderangebote im LEH und das wird definitiv auch noch eine Weile so bleiben.

Auch der Wettbewerb reduziert die Handzettel.

 

Die Gründe, dass das klassische Prospekt überhaupt in Frage gestellt wird, liegt vorrangig an den hohen Kosten für die Herstellung, sowie eine abnehmende Nutzung durch Zunahme von digitalen Medien. Dazu kommen noch die immer mehr werdenden Nachhaltigkeits- und Umweltaspekte. Rewe ist zwar der erste Supermarkt, der vollkommen auf Papierwerbung verzichtet, jedoch  haben bereits andere Unternehmen einiges hier schon getan. Deutschlands größte Baumarktkette Obi hatte bereits im Juni 2022 keine Prospekte mehr verteilt. Jedoch wurde das Werbevolumen auf andern Kanälen wie z.b. der Tageszeitung und Onlinewerbung signifikant erhöht.

Das Print-Prospekt …

Auch wenn ALDI Süd nun in Teilgebieten auf Handzettel verzichtet, hatte der Discounter schon vorher sein Kundenmagazin „Aldi Inspiriert“ in Papierform eingestellt. Die kostenlose Werbezeitschrift war 2015 gestartet und wurde alle zwei Monate über 1,8 Millionen Mal gedruckt. Auch der Händler Netto Nord hat zum Beispiel im Großraum Berlin nur noch eine reduzierte Beilage, die es seit 2022 gibt.

Beim Discounter LIDL wurde die LIDL-plus- App weiterentwickelt, um auch Werbung an die Kunden und Kundinnen zu verteilen, die grundsätzlich Prospekte in Papierform ablehnen. Für die Schwarz-Gruppe mit LIDL und Kaufland bleibt sicher die Printwerbung erst einmal weiterhin einer der wichtigsten Werbe-Bestandteile, hatte man doch erst im letzten Jahr vom finnischen Holzverarbeiter Stora Enso die Papierfabrik in Maxau bei Karlsruhe gekauft.

Fakt ist, dass die Diskussionen und Überlegung über die Zukunft des Handzettels in Deutschland bleiben werden.

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Bilder: Archiv Supermarkt-Inside

 

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