Aldi Süd

ALDI Süd macht viel Power im „Wilden Westen“

Dieser Beitrag ist Teil 6 von 6 in der Serie LEH USA

ALDI macht viel Power im „Wilden Westen“, die USA ist nach wie vor ein heißes Pflaster für den großen deutschen Discounter. In den nächsten Jahren 800 neue Filialen geplant.

Nach Großbritannien will ALDI seine Filialanzahl auch in den USA signifikant ausbauen. Knapp 330 der neuen Filialen sollen im Nordosten und im Mittleren Westen des Landes entstehen. Bis Ende 2028 sollen es sogar etwa 800 neue Filialen in den USA sein.

In den nächsten Jahren sollen etwa 9 Milliarden Dollar (8,22 Milliarden Euro) in die Expansion fließen, wie der Konzern vor einigen Tagen in Batavia im US-Bundesstaat Illinois mitteilte. Das US-Geschäft des Discounters gehört zu Aldi Süd, deren Sitz in Mülheim an der Ruhr ist. Laut dem Handelsforschungsinstitut EHI verzeichnete das Unternehmen 2022 in den USA einen Nettoumsatz von 16,9 Milliarden Euro. In den vergangenen Jahren hat Aldi dort nach eigenen Angaben mehr als 100 Filialen pro Jahr neu eröffnet, insgesamt gibt es über 2200. Aldi Süd ist seit 1976 in den USA vertreten, Aldi Nord gehört seit 1979 zudem die Kette Trader Joe’s. Nach Angaben der Immobiliengesellschaft JLL war Aldi in den vergangenen Jahren, gemessen an der Zahl neuer Filialen, jeweils die am schnellsten wachsende Lebensmittelkette des Landes. 

Discount in den USA auf dem Vormarsch.

Was die Gesamtumsätze betrifft, ist Aldi aktuell im Wettbewerbsvergleich zwar immer noch ein „Zwerg“. Nach letzten Erhebungen der Marktforschungsgesellschaft Numerator hatte Aldi im Jahr 2022 einen Anteil von 2 Prozent an allen Lebensmittelumsätzen in den USA. An der Spitze lag Walmart mit mehr als 25 Prozent. Dies kann sich aber bald ändern, wenn man sich die Expansionspläne von Aldi genauer anschaut. Die gewaltige Anzahl von 800 neuen Filialen durch teilweise Umbauten oder auch Zukäufen  in den nächsten Jahren, lassen die Mitbewerber aufhorchen. Insgesamt sollen es dann 3200 Märkte sein. Die Discounter profitieren in den USA, ähnlich wie in Europa, gleichwohl auch vom inflationsgetriebenen Interesse der Menschen an niedrigen Preisen für Lebensmittel. Erst im August 2023 hatte Aldi die US-Ketten Winn-Dixie und Harveys mit knapp 400 Filialen übernommen. Einige Märkte sollten unter ihrem bisherigen Namen weiter bestehen, andere in Aldi-Filialen umgewandelt werden. Ende 2023 hatte Aldi in den USA mehr als 2400 Filialen. Viele Experten sind der Ansicht, dass die geplante Expansion um weitere 800 Standorte von Aldi die Konkurrenz hart treffen könnte.

Aldi Süd will das Geschäft in den USA absichern…

Aldi mit seinen günstigen Preisen und den “modernen und attraktiven Filialen” könnte die anderen Einzelhändler dazu zwingen, ihre Preise zu senken, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das reduziere zwar die Erlöse- aber für die Verbraucher und Verbraucherinnen natürlich eine gute Nachricht.

Die Gründer Karl und Theo Albrecht hatten Aldi 1961 in zwei unabhängige Unternehmen aufgeteilt: Aldi Nord und Aldi Süd. Seitdem durchschneidet der Aldi-Äquator nicht nur Deutschland, auch die Welt ist aufgeteilt. Die Filialen in Frankreich, den Niederlanden, Polen und Spanien etwa gehören zu Aldi Nord. Aldi Süd geht unter anderem in Großbritannien, Italien und Australien auf Kundenfang. In den USA sind beide Unternehmen vertreten, Aldi Nord allerdings unter dem Namen Trader Joe’s. Die erste Aldi-Filiale in den USA öffnete im Jahr 1976.

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