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Aldi spielt wieder mit

Dieser Beitrag ist Teil 36 von 82 in der Serie Discounter

Wo bleiben die Gewinne?

So ein bisschen an der Verkaufspreis-Schraube zu drehen, ist schnell und einfach gemacht. Da kostet die Coca Cola halt nicht mehr 85 oder 79 Cent, dann sind es halt 75 wegen Aldi – Ende. Oder doch nicht Ende? Wenn es da nicht um das leidige Dauerproblem des Geldverdienens ginge. So ein paar Cent weniger pro Flasche in der Kasse sind bei den Giganten des Handels ruck zuck mal 100 000 Euro. Das Ganze mal 52 Wochen und dann noch pro Woche nicht ein Aktionsartikel, sondern Mehrere. Da leidet die Gesamtrentabilität gewaltig. Möglichkeiten, dieses Jammertal wieder zu verlassen, gibt es aber Viele. Da kann man über steigende Umsätze höhere Erträge erwirtschaften oder nicht betroffene Artikel auch mal aus dem Regal oder in Aktionen ein bisschen teurer verkaufen. Es braucht nur eine bisschen Mut, denn einer muss damit anfangen. Aldi lässt sich in seinem grundsätzlichen Tun jedenfalls nicht bremsen. Aber da gibt es ja auch noch die immer viel zu reichen Produzenten, die in der Hinterstube einen Dukatenesel stehen haben, der immer Geld spuckt. Das glauben zumindest die mächtigen Handelseinkäufer.

Die Lieferanten weinen

Zuerst kam Aldi um die Ecke. Schon 3 Jahre ist es wieder her, dass die Markenlistungen ein neue Dimension eingenommen haben. Red Bull, Funny Frisch, Philadelphia und Knorr Fixe eroberten die Eigenmarkenregale des mächtigen Discounters. Die Eigentümer dieser und weiterer Marken hofften auf den schnellen Mehrumsatz und das schnelle Geld, was damit zu verdienen war. Schon zu diesem Zeitpunkt waren die etablierten Markenhändler in Deutschland nicht begeistert. Die Industrie bekam blitzartig Termine bei den deutschen Handelseinkäufern verordnet. Das kostete viel, viel Geld, was man so vielleicht nicht erwartet hatte. Der Druck war deutlich zu spüren. Auslistungsmeldungen waren in der Fachpresse fast wöchentlich zu lesen. Geeinigt hatte man sich aber relativ schnell. Die neuen Aldi-Lieferanten hatten Ihr erhofften Mehrertrag somit schnell wieder verbraten. Nach einem guten Jahr Ruhe an der Preisfront kommt jetzt wieder Stimmung auf. Die Investitionen in schärfere Aktionspreise soll nämlich wieder die Industrie zahlen. Und sind sie nicht willig, brauchen die Händler halt wieder Gewalt.

Aldi schafft Normalität

Ein Anrecht auf die besten Preise hat in Deutschland nämlich niemand. Kein dm, kein Lidl, kein Kaufland. Sie sind aber stark und mächtig. Große Umsatzentwicklungen bieten diese Händler alle nicht mehr. Aber Schaden können sie gewaltig anrichten. Insbesondere gekränkte Eitelkeit kann zu Überreaktionen führen. Aber Aldi ist kein Außenseiter, sondern ein bedeutender Händler, der seine Stammkundschaft über Jahre hinweg ordentlich versorgt und mitunter auch glücklich macht. Die Industrie hat de facto keine andere Möglichkeit, als sich diesem veränderten Absatzmittler gegenüber offen zu zeigen. Aber auch die Industrie muss nicht zwanghaft jeden Händler beliefern, wenn unbillige Forderungen ein partnerschaftliches Miteinander verhindern.

Es wird auf jeden Fall wieder richtig spannend, was in den nächsten Wochen wieder alles über vermeintliche Auslistungen zum Wohle der geliebten Kunden vermeldet wird. Wie lange wird es eurer Ansicht dauern, bis auch diese Wettbewerbssituation zur Normalität geworden ist? Schreibt uns auf Supermarkt Inside oder unserem Facebook Account.

Bilder: Archiv Supermarkt Inside

 

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