ALDI-Nord-News

Aldi Nord wächst überproportional in Frankreich

Dieser Beitrag ist Teil 128 von 128 in der Serie Aldi

Aldi Nord in Frankreich mit Marktanteilsgewinnen. Wechsel im Führungspersonal in zwei Ländern

Aldi Nord sieht nun in Frankreich wieder „Licht im Tunnel“. Nach hohen Investitionen in den letzten Jahren und der Übernahme der 400 Leaderprice– Filialen, gab es im ersten Step nur hohe Verluste zu verzeichnen. Pascal Hirt hatte hier vor ca. zwei Jahren die Führungsrolle übernommen und ist bis heute dabei, Logistikstrukturen, das Filialnetz und das Management neu aufzubauen. Vorrangiges Ziel ist es, dass sich bald die 1.300 Standorte in Frankreich besser positionieren und näher am Wettbewerber Lidl zu kommen, die immerhin einen Marktanteil von 8 Prozent innehaben. Auch wenn Lidl in letzter Zeit Marktanteile verloren hatte, ist der Abstand zum Konkurrenten Aldi immer noch sehr groß. Ein gutes Zeichen jedoch für Aldi war, dass man im November und Dezember letzten Jahres an Marktanteilen zugewinnen konnte.

Der Hauptgrund für die positive Entwicklung war, dass viele neue Filialen dazu gekommen sind. Insgesamt waren es 89 Discounter, wovon die Hälfte allein in den letzten drei Monaten in 2024 eröffnet wurden. Darunter gab es lediglich 25 zusätzliche Filialen, der Rest waren Um- und Neubauten oder auch Umzüge von Bestandsmärkten.

Aldi Frankreich mit neuem Vice-CEO.

Neben Aldi- Frankreich- Chef Pascal Hirt steigt nun Hans Pollet zum neuen Verantwortlichen für das Finanzressort in Frankreich auf . Der Finanzfachmann kam im vergangenen Jahr zu Aldi Nord und war im ersten Schritt als Group Managing Director tätig. Sein Vorgänger Dirk Moyaert wechselt dafür in das Nachbarland Belgien und steht dort als Vice- CEO Vim Voet zur Seite, der bereits seit gut 5 Jahren in Belgien verantwortlich ist. Vorgänger von Moyaert Benjamin Vanagt wechselt dann in das Management der französischen Landesgesellschaft. Nun gilt es vor allem in Frankreich Marktanteile hinzu zu gewinnen, um auf Konkurrent aufzuschließen. Keine leichte Aufgabe ist der französische Markt seit dem letzten Jahr durch die „Casino- Krise“ etwas durcheinander gekommen. Die Groupe Casino hatte an Les Mousquetaires (Intermarché) und Auchan insgesamt 288 Verbraucher- und Supermärkte an die beiden französischen Einzelhändler verkauft.  Der Wert der Transaktionen wurde seinerzeit auf etwa 1,3 Milliarden Euro beziffert. Im Jahr 2023 verzeichnete die Casino Gruppe einen Verlust von 5,7 Milliarden Euro und musste auch in 2024 mit Verlusten leben. Dadurch konnte die Mitbewerber von Intermarche‘ und Carrefour auch ohne Zukäufe Umsatzanteile gewinnen.

Aldi und Lidl setzten auf Expansion in Frankreich.

Auch wenn Frankreich über viele Jahre hinweg traditionell keine echtes „Discounterland“ war, hat sich dies nun sehr verändert. Die großen Vollsortimenter wie Intermarche‘ oder auch Leclerc sehen sich nun einer ernsthaften Konkurrenz gegenüber. Hier hat sich Schwarz- Tochter Lidl besonders erfolgreich etabliert und hatte in 2023 mit einem Umsatz von über 16 Milliarden Euro einen Marktanteil von rund acht Prozent erreichen können. Aldi liegt hier bei etwa drei Prozent und versucht nun, mit einer klaren Führungsstrategie neue Marktanteile zu gewinnen.

Die Expansion von Aldi und Lidl passen gut in die aktuelle Zeit. Auch die französische Kundschaft spart seit der Inflation mehr, was den Discountern zu Gute kommt. Dazu ist ein größer Händler wie Casino gescheiter und es stehen auch andere Geschäftsformate auf dem Prüfstand. Durch die Übernahme von 650 Leader-Price-Märkten durch Aldi Nord hat der deutsche Discounter das Ziel vor Augen, auch in Frankreich langfristig erfolgreich zu sein. 

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Fotos: wie gekennzeichnet.

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