Aldi Süd

ALDI macht richtig Druck in den USA – 800 neue Filialen!

Dieser Beitrag ist Teil 114 von 115 in der Serie Aldi

ALDI macht richtig Druck in den USA – der Discounter- Riese  will ca. 800 neue Filialen bis 2028 eröffnen.

Nach Großbritannien will der deutsche Discounter Aldi seine Geschäfte nun auch mit viel Power in den USA ausbauen. Es ist geplant, bis ca. Ende 2028 etwa 800 neue Filialen in den USA zu eröffnen. Dafür sollen in den nächsten Jahren etwa 9 Milliarden Dollar (8,22 Mrd. Euro) in die Expansion fließen, wie der Konzern in Batavia im US-Bundesstaat Illinois mitteilte. Knapp 330 der neuen Filialen werden demnach im Nordosten und im Mittleren Westen entstehen. So wird Aldi sein ohnehin hohes Expansionstempo in den USA noch einmal fast verdoppeln. Das Geld soll sowohl in neue Filialen, wie auch in die Logistik und in neue Verteilzentren, fließen.

In den vergangenen Jahren hatte Aldi Süd jedes Jahr gut 100 neue Läden eröffnet und kam Ende 2023 auf 2400 Standorte in den USA. Nach Berechnungen des Immobiliendienstleisters JLL ist ALDI Süd seit Jahren der mit Abstand am schnellsten wachsende Lebensmittelhändler in den USA. In seinem „Grocery Report 2024“ schreibt JLL, mit den 109 Neueröffnungen im Jahr 2023 hatte Aldi seine Position als Händler mit dem größten Wachstumstempo erneut unterstrichen. Erst kürzlich wurde die Übernahme des US-Einzelhandelsunternehmens Southeastern Grocers und seiner Supermarktketten Winn-Dixie und Harveys abgeschlossen. 

Die Aldi-Gesellschaften haben sich die Auslandsmärkte aufgeteilt: Aldi Nord ist ausschließlich in europäischen Ländern wie Frankreich, Belgien oder Polen tätig. Aldi Süd hat sich neben attraktiven europäischen Standorten wie Österreich und Großbritannien auch lukrative Überseemärkte wie Australien, China und die USA gesichert. Den Eigentümern von Aldi Nord gehört jedoch die US-Kette Trader Joe’s.

Mehr Kooperation mit Lieferanten und Herstellern gewünscht.

Aldi will nun auch in den USA im Rahmen seiner großen Expansion, auch die Hersteller  stärker mit einbinden. Auf seinem ersten Lieferantengipfel in den USA forderte Aldi U.S. seine Lieferanten auf, pünktliche und vollständige Produktlieferungen zu gewährleisten und gleichzeitig die Produktion in den Regionen Nord und Südost zu erhöhen. Landeschef Jason Hart warb auf der Tagung auch für eine zukünftige engere Kooperation und versprach als Gegenleistung seinen Lieferanten mehr Unterstützung bei der Einrichtung zusätzlicher Produktionslinien oder -anlagen zu. Dazu können auch Lieferantenverträge langfristiger abgeschlossen sein. Bei dem Meeting waren auch Hersteller aus Europa anwesend, denen nahegelegt wurde, auch in Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten verstärkt zu investieren. Der Vorteil, so Aldi weiter, liege bei den Ersparnissen von Logistik- und Frachtkosten. Dazu kann man dann Risiken in den Lieferketten reduzieren und Versorgungslücken minimieren. Für Aldi ist es zukünftig wichtig, dass auch Hersteller mit dem hohen Expansionstempo des Discounters in den USA mithalten können. , damit Lieferketten nicht unterbrochen werden..

Eigenmarken werden auch in den USA beliebter.

Waren in den letzten Jahren die Handels- oder Eigenmarker vieler Händler noch nicht so bedeutungsvoll, hat sich dies doch aufgrund höherer Inflationszahlen stark verändert.

Bestes Beispiel hierfür ist der Marktführer Walmart, der seine neue Eigenmarke „Bettergoods“ mit ca. 300 Artikeln bewirbt. „Bettergoods“ ist die größte Markteinführung von Lebensmitteln durch Walmart in den letzten 20 Jahren und die schnellste Lebensmittel-Eigenmarke, die Walmart bisher auf den USA- Markt gebracht hat.

Bis zum Herbst diesen Jahres sollen alle neuen Produkte eingelistet sein. Ziel ist es, qualitativ hochwertige Artikel zu einem unglaublich günstigen Preis der Kundschaft schmackhafter zu machen. Ein neues Ziel, was auch die Ambitionen von Aldi unterstreicht. War der USA- Markt bisher mehr von den Topmarken geprägt, kann sich dies bald, auch aufgrund der Walmart- Kampagne, schnell verändern. Aufgrund der anhaltenden Inflation greifen nun auch die Amerikanerinnen und Amerikaner zu preiswerteren Eigenmarkenprodukten anstelle von meist teuren nationalen Marken.

Den Discounter-Konkurrenten Lidl hat Aldi in den USA längst abgehängt. Lidl war 2017 in den USA gestartet, betreibt bisher aber nur gut 170 Läden entlang der Ostküste und kommt mit der Expansion nicht so flott voran. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen der Schwarz-Gruppe sogar 200 Jobs in der US-Zentrale gestrichen und etliche Läden geschlossen, die wegen einer falschen Standortwahl nicht profitabel waren.

Viel Umsatzpotenzial in USA.

Der gesamte Lebensmittelmarkt in USA wird auf ca. 1,5 Billionen US_ Dollar eingeschätzt. Also noch viel Potenzial für Aldi und Co. Die erste US-amerikanische Aldi-Filiale eröffnete Aldi bereits 1976 in Iowa. Heute verzeichnet das Unternehmen laut dem Handelsforschungsinstitut EHI im Jahr 2022 in den USA einen Nettoumsatz von 16,9 Milliarden Euro. In den vergangenen Jahren hat Aldi dort nach eigenen Angaben mehr als 100 Filialen pro Jahr neu eröffnet, insgesamt gibt es über 2.200. Mitbewerber Schwarz- Tochter Lidl kommt auf knapp 200 Filialen. Wenn man die Verdichtung von Aldi in Deutschland mit den USA vergleicht, gibt es hier noch ein Potenzial von bis zu 16.000 Standorten. Auch in Zukunft wird es weiterhin einen heißen Wettbewerbe geben, haben auch die großen Player in Übersee, wie Walmart, Costco oder Krogers die Chancen längst erkannt.

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