Aldi Süd und Aldi Nord wollen Zusammenarbeit im Einkauf ausbauen.
Nur noch ein Ansprechpartner für den Einkauf bei Aldi Nord und Süd. Dieses Ziel wollen die beiden großen Discounter in Zukunft bei vielen Herstellern erreichen. Bisher hat Aldi Nord nur bei manchen Herstellern für die Mülheimer mit eingekauft. Diese Vorgehensweise soll systematisiert werden. Aldi Nord und Süd haben jetzt die Warengruppen analysiert und festgelegt, für die sie in Zukunft gemeinsam einkaufen. Weiterhin wurde bestimmt, wer für welche Sortimente zuständig ist. Das heißt unterm Strich: Aldi bündelt seine Einkaufsmacht.
Für viele Bereiche zukünftig nur ein Einkäufer.
In vielen Bereichen wird es also in Zukunft nur einen Einkäufer geben, der für beide Häuser Ware beschafft. Insbesondere gilt dies für den Einkauf der Eigenmarken. Eine Bestätigung für die Anpassung der Prozesse kommt bereits von Aldi Nord. Der gemeinsame Einkauf soll jedoch nicht auf Kosten der Personalstärke erfolgen. Ganz im Gegenteil suchen beide Unternehmensgruppen weiterhin nach Fachkräften. Explizit auch für den Einkauf.
Aldi bündelt seine Einkaufsmacht. Vereinheitlichung der Eigenmarken im Fokus.
Mit der Bündelung einher geht auch die Bestrebung, eine Reihe von Eigenmarken zu vereinheitlichen. Insider rechnen damit, dass einige der Aldi Eigenmarken in Zukunft bei Aldi Nord und Aldi Süd identisch in den Regalen stehen werden. An eine allumfassende Vereinheitlichung ist jedoch nicht gedacht. Auch das Markengeschäft insgesamt will man zügig überdenken. Vor allem seine internationale Präsenz wollen sich die beiden Marktführer besser honorieren lassen. Dafür hat sich Aldi das jeweilige Produktportfolio der großen Hersteller in seinen Auslandsmärkten sehr genau angeschaut. Diese werde man dort in Zukunft stärker fördern. Vorausgesetzt natürlich, die großen Markenartikler zeigen sich bereit, zusätzliche Konditionen zu gewähren.
Warum erst jetzt?
Diese Frage stellt sich so mancher Insider. Nicht nur ein Hersteller fragt sich, warum Aldi nicht schon viel früher zu diesem Thema an ihn herangetreten ist. Klar ist, dass sich die Hersteller gegen solche Ansinnen reflexartig sträuben. Klar ist aber auch, dass sich ein solcher Vorstoß für die Händler in der Regel doch meistens auszahlt. Mit ihrem neu ausgerichteten Geschäftsmodell können Aldi Nord und Süd zusätzlich Erträge gut gebrauchen. Denn es bringt spürbare Mehrkosten mit sich, die aufgefangen werden müssen. In der Branche spricht man bereits von ersten Erfolgen bei den Verhandlungen auf internationaler Ebene. Um die Markenumsätze voran zu treiben müssen aber beide Aldi-Schwestern noch hart an den Platzierungen arbeiten. Denn nur so werden sie es schaffen, die Absatzmengen des Dauerrivalen Lidl zu erreichen.
Wird die frisch gebündelte Einkaufsmacht Aldi noch weiter nach vorne bringen? Sagt uns Eure Meinung auf Facebook.
Bilder: Supermarkt Inside