Obst und Gemüse

Äpfel werden knapp

Dieser Beitrag ist Teil 18 von 42 in der Serie Obst und Gemüse

Erzeugerländer von Äpfel unter Druck

Erst waren die Bananen durch Krankheitserreger eine Hiobsbotschaft für den deutschen Obst & Gemüsehandel, jetzt folgt der nächste Hammer – Äpfel. Betreiber des ganzjährigen Megaknüllers einer jeden Obstabteilung stellen sich auf eine deutlich kleinere Ernte in diesem Jahr ein. Polen erwartet über 40 % weniger Menge, Italien knapp 5%. Aber insbesondere die deutschen Produzenten sind mit 20 % weniger Warenerwartung bei Äpfel mächtig nervös. Das hat natürlich gravierenden Einfluss auf die neuen Verkaufspreise in den Obstabteilungen der Discounter, wie Lidl und Aldi. Aber auch die Vollsortimenter um Edeka und Rewe werden nicht tatenlos zuschauen können. Auch Säfte und Limonaden, Apfelmus und sonstige Apfelgenüsse könnten deutlich teurer werden. Zwei wesentliche Frischeartikel werden so für steigende Preise in der Vitaminabteilung sorgen.

Vollsortimenter im Aufwind

Das Jahr 2019 hat für die Rewe und Edeka Händler gerade im Bereich Obst und Gemüse fulminant begonnen. 3,5 % ist der Gesamtmarkt kumuliert bereits gewachsen und die Vollsortimenter bereits von einem sensationellen Jahr träumen lassen. Denn Ihre schärfsten Widersacher, die Discounter, haben vom Zuwachs deutlich weniger abbekommen. Was heißt aber schon schlecht. Rund 49 % des Obst und Gemüse Umsatz klingeln bereits heute in den Kassen von Aldi, Lidl, Penny, Netto und Co. Großflächen und große Verbrauchermärkte machen in diesem Markt weniger als 20 %. Wie sich die Anteile bei größeren Preisveränderungen entwickeln, lässt sich hingegen kaum vorher sagen. Der Bio- und Verpackungsmülltrend spielt in die Hände der Nichtdiscounter, der Preis klar in die Hände der Billigheimer.

Unruhe ist spürbar

Insbesondere bei den Discountern ist die Unruhe derzeit sehr stark spürbar. Werbepower mit superscharfen Preisen, gepaart mit einem Award- und Auszeichnungen-Wettlauf zeigen, dass gerade das Obst und Gemüse Geschäft existentiell für die kleinen Flächen ist. Stimmen dann mal die Zahlen nicht zu 100%,  so rollen auch schnell mal die Köpfe vermeintlich unantastbarer Einkäufergrößen in diesem Geschäft. Dabei ist die langjährige Erfahrung mit diesen Produkten durch keine noch so gute Akademiker Ausbildung oder künstliche Intelligenz zu ersetzen. Klar bleibt bei diesen Veränderungen aber eins. Nämlich kein Kunde wird wirklich leiden müssen. Es gibt auch noch leckere Zitrusfrüchte, Beeren und vielerlei Exoten für den genussvollen Obstteller. Wir halten euch weiter auf dem Laufenden.

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Bilder: Archiv Supermarkt Inside

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