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ACHTUNG Bargeld! Wieder mehr “Blüten” im Umlauf….

Dieser Beitrag ist Teil 68 von 76 in der Serie Kasse machen

ACHTUNG! Wieder mehr Falschgeld im Umlauf – Über 44.000 Blüten aus dem Verkehr gezogen.

Die Deutsche Bundesbank hatte im Jahr 2022 mehr Falschgeld gegenüber dem Vorjahr registriert. In Zahlen ausgedrückt: 44.100 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von 2,7 Millionen Euro. Damit stieg die Anzahl der Fälschungen gegenüber dem Vorjahr um 5,2 Prozent. Ein Grund liegt sicher auch daran, dass es in den Jahren 2020 und 2021 weniger Möglichkeiten für die Fälscher gab, ihre „Blüten“ los zu werden, da manche Branchen geschlossen hatten und viele Volksfeste oder Herbst- und Weihnachtsmärkte, ausfielen. Denn besonders bei solchen  Großveranstaltungen bezahlen die Bürger und Bürgerinnen meist mit Bargeld. Auch wird hier erfahrungsgemäß wenig oder gar nicht kontrolliert, im Gegensatz zu Discountern oder Supermärkten.

Welche Geldscheine sind am meisten von Blüten betroffen?

Am meisten wird immer noch der 50- Euroschein nachgemacht. Hier waren es allein 41% aller „Blüten“. Die weiteren Zahlen in Prozent lauten:

5-  Euroschein: 2 %

10-  Euroschein: 9%

20- Euroschein: 28%

100- Euroschein: 12%

200- Euroschein: 5%

500- Euroschein: 2% 

Insgesamt konnten im letzten Jahr somit 44.145 „falsche Banknoten“ registriert werden. Deutliche Steigerungen wurden bei den 100- und 200-Euro-Fälschungen verzeichnet. Auch der Gesamtverlust durch falsche Banknoten fiel gegenüber 2021 mit 1,9 Millionen Euro im letzten Jahr mit 2,7 Millionen Euro, wesentlich höher aus. Insgesamt bleibt das Falschgeldaufkommen jedoch in Deutschland weiter sehr niedrig: Rein rechnerisch entfielen 2022 nur fünf falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner. Der größte Anteil der Fälschungen ist, wie in den Vorjahren, auf das sogenannte “Movie Money” zurückzuführen. Das sind einfache Druckfälschungen ohne Sicherheitsmerkmale für Film und Theater.

Auch Anzahl falscher Münzen in Deutschland höher.

Foto: “obs/LIDL/Lidl”

Im Jahr 2022 konnten rund 73.400 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt werden. 2021 waren es noch 41.100 Münzen. Damit fielen in Deutschland rein rechnerisch rund neun falsche Münzen pro 10.000 Einwohner und Jahr an. Am häufigsten traten mit einem Anteil von 89 Prozent Fälschungen bei 2-Euro-Münzen auf. Der enorme Anstieg war im Wesentlichen einer Reihe von Sonderfällen geschuldet, bei denen Unternehmen über Jahre falsch verdächtige Münzen gesammelt und im Jahr 2022 bei der Bundesbank eingereicht hatten. Mit rund 40.800 Stück lag die Zahl falscher Münzen im zweiten Halbjahr deutlich über der im ersten Halbjahr 2022 registrierten Anzahl (rund 32.600 Fälschungen).

Leichter Anstieg des Falschgeldaufkommens auch in ganz Europa.

Im Euroraum ist das Falschgeldaufkommen im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Insgesamt wurden 376.000 gefälschte Banknoten registriert. Dies entspricht einer Steigerung um 29.000 Stücke (+8,4 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Etwa 40 Prozent aller registrierten Fälschungen entfielen dabei auf den 50-Euro-Schein, während die 20-Euro-Fälschungen mit 23,6 Prozent auf dem zweiten Platz lagen. Der durch Falschgeld verursachte Schaden für den Euroraum war mit 21,5 Millionen Euro höher als im Jahr 2021 (17,5 Millionen Euro). Der deutsche Anteil an Falschgeld betrug l11,7 Prozent am Gesamtaufkommen im Euroraum.

Falschgeld erkennen: Was kann der Einzelhandel tun?

Am besten und vor allem für die Kassenmitarbeiter am schnellsten, ist in einem Supermarkt oder Discounter der Einsatz von digitalen Geldprüfgeräten. Kosten für ein Gerät liegen meist zwischen 100-200 Euro. Auch möglich ist die Prüfung „per Hand und Augen“- dauert aber etwas und meist nicht im LEH umsetzbar.

Mehrere Sicherheitsmerkmale kann man bei diesem Verfahren prüfen:

Fühlen:

Banknotenpapier hat ein besonderes Griffgefühl. Es fühlt sich griffig und fest an. (Ausnahme: 5- und 10-Euro-Noten sind lackiert und fühlen sich deshalb glatt und fest an.) Schon beim Anfassen der Banknote können so einfache Fälschungen oft erkannt werden. Zur Sicherheit empfehlen wir jedoch, weitere Merkmale zu prüfen. Auf der Vorderseite der Banknoten sind zum Beispiel hervorgehobene Teile des Druckbildes als Relief zu fühlen. Am oberen Rand findet sich in der Europa-Serie der Schriftzug „BCE ECB EЦБ EZB EKP EKT EKB BĊE EBC“ (sowie „ESB“ ab der 50-Euro-Note) und zusätzlich Schraffuren am rechten und linken Rand.

Sehen:

Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich jeder Note als Schattenbild sehen, wenn man sie gegen das Licht hält. Im oberen Bereich des Hologrammstreifens befindet sich bei der Europa-Serie ab der 20-Euro-Note ein durchsichtiges Fenster. Es zeigt eine Abbildung des Gesichts der Europa.

Kippen:

Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote. Es zeigen sich regenbogenfarbige Effekte, welche die Motive umgeben. Die Banknoten der Europa-Serie weisen zudem auf der Vorderseite links unten die Smaragdzahl auf: Beim Kippen verändert sich die Farbe, und ein heller Balken wandert auf- beziehungsweise abwärts. Die 100- und 200-Euro-Banknoten wurden zusätzlich sicherheitstechnisch aufgewertet: In der Smaragdzahl sind mehrere Euro-Symbole zu sehen, die ihre Größe und Farbe ändern. Im Hologramm ist das Satellitenmerkmal zu finden. Hier kreisen zwei Euro-Zeichen um die Wertzahl.

Bei der Prüfung einer verdächtigen Banknote sollte man eine zweifelsfrei echte Banknote zum Vergleich heranziehen.

Angebote zur Falschgeldprävention:

Die Bundesbank bietet über ihr Filialnetz unentgeltliche Schulungen für Kreditwirtschaft, Einzelhandel und andere Interessierte an. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekommen dort auch typische Fälschungen zum Fühlen, Sehen und Kippen vorgestellt. Die Kontaktdaten sind auf der Internetseite der Deutschen Bundesbank zu finden.

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