Sommerferien – Wer profitiert, wer leidet?
Diese Woche haben in den ersten Bundesländern die Sommerferien schon begonnen. Großer Andrang herrschte bereits am Wochenende an den Flughäfen. In diesem Jahr starten das Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen in die schönste Zeit des Jahres. Jeder sehnt sie herbei: Egal ob Schüler, Arbeitnehmer, die ganze Familie freut sich auf die freien Tage.
Gleich noch in dieser Woche folgen Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Bremen. Dieses gesamte versetzte Prozedere zieht sich dann wieder bis zum 10.09.2018. Dann erst enden die Ferien in Bayern.
Für den Einzelhandel insbesondere mit Lebensmitteln hat diese Phase ganz erhebliche Auswirkungen.
Die Urlaubsregionen werden Umsatz-Empfänger
Die Gewinner in dieser Zeit sind natürlich Standorte in einer Urlaubsregion. Die vielen Urlauber z.B. in Ferienwohnungen und Camper wollen sich mit Lebensmittel versorgen. Das operative Geschäft muss entsprechend angepasst werden. Wer sein Geschäft in einer attraktiven Urlaubsregion betreibt, kann zusätzliche Umsätze generieren. Einerseits geht es um den Einkauf von Frische-Artikeln, aber andererseits um Waren des täglichen Bedarfs. Immerhin will niemand auf seine Gewohnheiten verzichten. Und so werden u.a. Zeitungen, Zeitschriften und auch Tabakwaren zu wichtigen Umsatz-Bringern auch und gerade in den Supermärkten.
Zu Hause vergessene Bedarfsartikel werden zu Rennern in den gut sortierten Märkten vor Ort. Hier stehen Produkte wie Sonnenschutz besonders im Fokus. Nicht zu vergessen sind die Umsatz-Chancen mit Eis, vor allem Klein-Eis. Gut sortierte Truhen können jetzt ungeahnte Absätze generieren.
Auf der anderen Seite die Umsatz-Entsender
Das Bild lässt sich auch umgekehrt zeichnen. Wer keinen Standortvorteil als Urlaubsregion hat, verliert in den Sommerferien tendenziell Kunden, die bei den Kollegen an der Küste oder in den Bergen einkaufen. Die Millionenstädte wie Berlin sind teilweise wie leergefegt.
Nicht zu unterschätzen ist jedoch die Zahl der Urlauber, die nicht verreisen, sondern ihre freien Tage zu Hause, auf Balkonien, verbringen oder zum Wochenendgrundstück pendeln. Aus welcher Motivation auch immer die große weite Welt nicht bereist wird, diese Kunden bleiben treu im Stammmarkt und leisten sich gegebenenfalls die eine oder andere Besonderheit. Chancen also für Umsatz und Ertrag mit Stammkunden.
Besondere Zeiten – Besondere Maßnahmen
Diese Phase verlangt nach viel organisatorischen Aufwand. Der Personaleinsatz muss sich der Geschäftsentwicklung anpassen. Das gilt in beide Richtungen. Zusätzlich wollen natürlich Mitarbeiter mit schulpflichtigen Kindern selbst Urlaub nehmen, Aushilfen als Ausgleich wollen gefunden werden. Wer die Dispo verantwortet, reagiert auf die veränderte Nachfrage. Gerade bei automatisierten Dispo-Systemen sind manuelle Korrekturen keine Seltenheit.
Alle kommen sie wieder aus den Sommerferien heim
Anfang September dreht sich das Bild wieder komplett. Und wenn dann der Urlaub vorbei ist und sich die Ferien dem Ende nähern, steht auch schon wieder der Schulanfang ins Haus. Und das heißt: vorbereitet sein für den Ansturm von Schülern und Müttern. Innerhalb weniger Tage gehen dann nicht nur bei Schreibwaren gewaltige Mengen über die Kasse!
Wie sind eure Erfahrungen mit den diesen Schwankungen in den Sommermonaten? Wer hat jetzt die höchste Flächenproduktivität des Jahres?
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